Auf ihrer fünften Platte bietet die die mit Preisen überhäufte Kanadierin Christina Martin poppige Rock für ein "erwachsenes" Publikum, wie man ihn auch von Chanteusen wie Melissa Etheridge kennt, vielleicht einen Tick jugendlicher, aber ebenso allgemeinverbindlich inszeniert, nicht zuletzt dank der Zusammenarbeit der Sängerin mit ihrem Mann Dale Murray (THE GUTHRIES).
Ein schwebender Charakter ist allen Stücken auf "It'll Be Alright" gemein, also sind zwanghafte Roots-Kniefälle nicht das Ding der Martin. Davon zeugt gleich zu Beginn das locker flockige Titelstück, kurz darauf dann das nahezu wavige "Lines" und zuletzt das dezent elektronische "Take Me Back In A Dream". Die schmachtende Ballade "I've Got A Gun" erfährt mit dem zuletzt aufbegehrenden "You Don't Have To Leave Tonight" eine treffliche Steigerung, und das poppig knallende "Things You Can't Tell By Looking Her Way" ist der ausgewiesene Hit des Albums.
Abgesehen vom urbanen "Somewhere With You" zum Abschluss klingt das Album beim Durchhören leider vor allem im Dauertest leicht austauschbar, doch das gehört andererseits zum "Mainstream" dazu. Christina Martin ist sich selbst genug, und der Erfolg zumindest zu Hause gibt ihr Recht.
FAZIT: Man mag sich Christina Martin gerne live ansehen, wenn man diese Songs hört, denn was auf Platte zu beschaulich und glatt anmutet, hat mit objektivem Ohr gehört, so man auf die Substanz des Materials achtet, etwas für sich, sowohl in kompositorischer als auch emotionaler Hinsicht. Fans mit Vorlieben für zeitgenössischen Pop ohne Experimente und mit rockiger Note hören rein.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.03.2015
Come Undone / Alive
39:05
20.03.2015