Die Iren CROW BLACK CHICKEN bezeugen mit diesem Live-Album ihre erheblichen Bühnenqualitäten. "Deep South" (lustiger Titel angesichts der Herkunft des Trios) klingt nach Schweiß und schmutzigem Blues Rock, verbleibt aber dennoch auf gehobenem musikalischen Niveau.
Das aus drei Shows in Dublin und Limerick zusammengeschnittene Material klingt liebevoll austariert und rückt alle Instrumente ins rechte Licht, nicht zu vergessen Christy O'Hanlon tiefe, immer leicht schmierig anmutende Stimme. Dem treibenden bis stampfenden Stoff zu Beginn, der sich von souligen Nummern wie "White Lightning" bis zu hypnotischen Schmatzern Marke "Bijou Creole" erstreckt stehen Balladen wie "Priest Hunter" oder das düstere "Jessie Mae" gegenüber.
"Epitaph" versprüht eine ähnlich leutselige Note, wohingegen das Instrumental "Freedom" einen Hang zum Psychedelischen andeutet und "Rumble Shake" kurz vor Schluss die verbleibenden Kraftreserven mobilisiert. Der Dynamik des Sets setzt das neunminütige "John The Revelator"-Cover am Ende die Krone auf.
Die ausgiebige Kommunikation mit dem dankbaren Publikum allein rechtfertigt bereits, dass die Combo einen solchen Mitschnitt veröffentlicht, aber in dieser geballten Form kann man sich als Unbedarfter auch einen schlüssigen Eindruck von CROW BLACK CHICKEN machen, …
FAZIT: … einer herzlichen und spielstarken Blues-Rock-Band, denen man ihre Herkunft im besten Sinn anhört.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.07.2015
Stephen McGrath
Christy O'Hanlon
Christy O'Hanlon
Gev Barrett
Eigenvertrieb
73:06
24.07.2015