Dieses russisch-ukrainische Duo lässt seiner Experimentierfreude freien Lauf und schafft aus seinem überbordenden Ideenfundus keinen einzigen schlüssigen Song. Kunststück? Nein, Scheiße.
DAN DEAGH WEALCAN vermischen Noise, verquere (Drumcomputer)-Rhythmik, Pseudo-Jazz und industrielle Elemente zu mit kryptischen Texten versehenen Momentaufnahmen weitgehend ungenießbarer Art. Verlagern sich die beiden Musiker auf Melodien, findet man im Ansatz Klangedelstein, die allerdings noch erheblich geschliffen werden müssten, denn Mikhail ist kein Sänger vor dem Herrn, und Krachschläger Eugene bekommt keine zehn Sekunden Einheitlichkeit in irgendeiner Form hin, sei es harmonisch oder strukturell.
Das Ganze wurde offensichtlich auf die akustischen Versuchslabors von Mike Patton hin konzipiert, und davon abgesehen, dass der Amerikaner auch eine Menge Mist verzapft hat, schmecken selbst seine faulen Eier besser als dieser nervige Mist.
FAZIT: Andere dürfen "Kunst!" und "Anspruchsmusik!" schreien sowie ein Feuilleton-Fass aufmachen (okay, dazu fehlt DAN DEAGH WEALCAN das einflussreiche Label), aber in den Ohren dieses Rezensenten klingt "Two Straight Horizontal Lines …" schlicht nach Lärm, den man nicht mit einer Gruppe Kleinkinder bei ersten musikalischen Gehversuchen vergleichen darf, weil man jenen damit Unrecht täte.
Punkte: 3/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.02.2015
Mikhail A. Repp
Eugene “Iowa” Zoidze-Mishchenko
Mikhail A. Repp
Mikhail A. Repp
Mikhail A. Repp
Total Metal PR / Metal Scrap
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06.02.2015