Souverän für ein Debüt demonstriert “A Dream In Static”, dass mit den Newcomern EARTHSIDE aus New Haven im US-Bundesstaat Connecticut von jetzt auf gleich zu rechnen ist, wenn es um schlagfertigen Instru-Metal von epischer Breite mit mannigfaltigen Klangfarben geht.
Sicherlich gibt das Album dem florierenden Genre keine völlig neuen Impulse, aber hochprofessionellen und dennoch nicht dröge abgeklärten Wohlklang zum Schwelgen – die flirrenden Gitarren – und Abgehen, wenn das heimische Kopfhörerkabel lang genug oder gar nicht erst vorhanden ist. Das Quartett spielt kreativ mit Laut und Leise, legt eine gebührende Härte an den Tag, ohne gleich Djent zu sein (die moderne Sludge-Schiene trifft es schon eher) und zeichnet nur in dieser Besetzung erstaunlich vielfältige Soundbilder bzw. Stimmungen – nicht zuletzt dank Einspannung eines echten Orchesters (aus Moskau!), wobei Keyboarder Frank Sacramone aufgrund seines tirilierenden, flirrenden Stils gesondert hervorgehoben sei.
Dass die Truppe SEVENDUSTs Lajoon als Sänger einiger Parts gewonnen haben, erweist sich als Geniestreich, denn damit schrammen EARTHSIDE glatt an den Mini-Hits von SKYHARBOR, und die sind bekanntermaßen Königsklasse. Label her, husch, husch!
FAZIT: State-of-the-art-Prog-Metal auf der Höhe der Zeit mit prominenter Unterstützung und orchestralem Schmelz - ganz alleine gestemmt und nichts weniger als beeindruckend.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.12.2015
Ryan Griffin
Lajon Witherspoon, Daniel Tompkins, Björn Strid, Eric Zirlinger
Jamie van Dyck
Frank Sacramone
Ben Shanbrom, JP Asplund
Eigenvertrieb
63:51
06.12.2015