Wie gut, dass es Svart gibt: Das finnische Label schafft es, ranzigen Hardcore aus seinem Land genauso würdevoll unters Volk zu bringen wie den Jazz von EERO KOIVISTOINEN, der schon Ende der 1960er von sich reden machte und mit dieser Quartett-Aufnahme ein Highlight im "klassischen" Jazz-Bereich abliefert.
Das Album webt traditionellen Ensemble-Jazz mit lyrischem Saxofonspiel im Brennpunkt aus kompositorischer Sicht in einen konzertanten Kontext – der Bandleader ist schließlich auch Dirigent – ohne improvisatorischen Fokus, was die Musik umso verbindlicher macht. Die Stücke sind allesamt ungewöhnlich kurz und hätten von einer jungen, medienwirksamem Combo etwa beim Label Act (Esbjörn Svensson und so) eine Menge verkauft. So mag man von Perlen vor die Säue sprechen, aber egal:
Mit offenen Ohren erfreut sich auch jeder Steinbeißer an fürstlichem Stoff wie der Ballade ‘Seaside’, dem quirligen ‘Moz’ und dem bluesigen Piano-Highlight ‘Far North’.
FAZIT: Schweinisch geil, um das mal so prosaisch zu sagen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.02.2015
Jori Huhtala
Alexi Tuomarila
Eero Koivistoinen (Saxofon)
Svart / Cargo
45:18
27.02.2015