"Elemental Nightmares" geht mit ein wenig Prominenz in die Finalrunde, wobei die Regeln wie gehabt die gleichen sind: Vier Bands aus dem kommerziellen Randfeld des extremen Metal bitten zum Schlagabtausch, und spannend wird's auch diesmal ...
Die Schnittstelle zwischen den beiden ersten Band ist Protagonist Obscurus, der in beiden agiert(e) und mit den Debemur-Morti-Künstlern PORTA NIGRA nicht erst seit gestern für typisch deutschen Black Metal der neueren Schule steht. Der Track poltert mit poetischem Text recht wütend einher und überrascht abseits der bemüht packenden Stimmung mit einem kurzen Gitarrenhelden-Solo. Gutes Ding.
MEMBARIS sind schon seit Ende der 1990er aktiv und haben immer noch keinen druckvollen Sound, sondern dumpfen mit ihrem soliden Schwarzstahl vor sich hin, wobei einige Songwriting-Finessen verlorengehen, und der Schreigesang klingt von vornherein austauschbar (zwischendurch wird gesungen, viel interessanter). Verlassen die Musiker ihren Blast-Pfad, stehen sie am besten da - nichts Neues also, aber die Veteranen hört man eben doch raus.
Die Amerikaner ASHENCULT spielen schreitenden Black Metal mit zwischenzeitigem Trommelfeuer und verhalltem Geschrei wie seinerzeit im hohen Norden - völlig unoriginell, aber tight und druckvoll bei gleichzeitiger Traditionswahrung ... und der Crust-Part zum Schluss kann was
Noch punkiger geht es bei VUYVR zu, denn die sind bei Throatruiner im Kader - da ist man so etwas gewohnt - und kommen aus der Schweiz. "Devoured" steht in seiner Galligkeit klar als Highlight der Scheibe da: Nach forschem Beginn drückt die Truppe derbe im Midtempo und klingt dabei geordneter als die meisten Band des Labels - hier hat man Bock auf ein Album.
FAZIT: Wieder eine sehr einheitliche Platte mit vier Bands auf relativer Augenhöhe ... und das war's auch schon mit "Elemental Nightmares".
Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.01.2015
Elemental Nightmares
21:45
25.12.2014