Das Intro aus Gaspar Noés "Menschenfeind" setzt den Grundton für diese halbe Stunde Ruhrpott-Core der ultra-brutalen Sorte. FALLBRAWL schlagen im zehnten Jahr ihres Bestehens ohne Federlesen Zähne aus und klingen dabei mehr Metal als manch selbsternannter Eisenträger.
Das Dutzend Stücke auf dem zweiten Album des Quintetts lassen sich problemlos zwischen einer modernen Variante von BOLT THROWER, natürlich HATEBREED und klassischer "Bollo"-Schule einordnen, wobei Gastauftritte in dieser Szene quasi den Standard darstellen. Die Musiker haben BORN FROM PAINs Rob für "Human Blood" eingeladen, ein am Thrash schrammendes Highlight, und NASTY-Frontmann Matthias nach ihrem älteren gemeinsamen Hit "Restless" erneut ans Mikro.
Darüber hinaus bieten FALLBRAWL keinerlei Überraschungen, die schließlich auch niemand haben möchte. Drei-Minuten-Songs in zwei Sprachen, Tempo, Grooves und derb gedrosselte Breakdowns im Wechsel, keine spielerischen Finessen und ein Sound vom Allerfettesten. Die klammernden Kurz-Instrumentals (richtig, "born free to land hard and die") machen ein halbwegs atmosphärisches Gesamtwerk aus der Scheibe, aber insgesamt …
FAZIT: … ist "Chaos Reigns" Hausmannskost im Guten wie Schlechten für die Basis, nicht mehr und nicht weniger (so fürs Phrasenschwein). Ich gehe jetzt meine Zähne einsammeln.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.11.2015
Walle
AK
Paddy, Stefan
Norman
BDHW / Soulfood
32:30
20.11.2015