Noise Rock, yes! FASHION WEEK braucht man in einschlägigen Kreisen nicht vorzustellen, denn die Combo aus Brooklyn ist eine feste Institution für Freunde der nie alt werdenden Schule von UNSANE, BOTCH oder auch den frühen HELMET. Ebenso verwirrend wie ihr Name, den auch eine ungleich weniger zwingende Indie-Band trägt, wurde die Biografie der Gruppe geschrieben, nämlich als Persiflage auf jene NIRVANAs
Gleichwohl, offensichtliche Hits wie die Seattle-Stars hat das Trio nie verzapft (oder Anwärter wurden unter der schroffen Oberfläche verkannt), was an seiner störrischen Art und dem anhaltenden Schreigesang liegt. Am nächsten kommen FASHION WEEK dem Typus "Gassenhauer" mit dem verhältnismäßig luftigen "Summer Line", nicht zu vergessen der balladesken Überraschung "Klosstrophobia": Kaputtes Klavier und klare Stimme sorgen hier für massive Gänsehaut - umso mehr, wenn der Track zum Ende hin ins Verzweifelte abgleitet.
Auch "Haute Topic" schwenkt latent zwischen fast süßer Harmonie und Krach, wohingegen das manische "Chorusace" und das erst treibende, dann schleifende "Meek Is Miznabble" der üblichen Gangart der Gruppe entsprechen. Das ultra-kompakte "Fur Free Friday" fungiert indes als perfekter Anspieltipp, um sich ins Universum von FASHION WEEK einzufinden. Sauberer Stoff fürs Nischenpublikum.
FAZIT: FASHION WEEK bereichern das brachliegende Feld des wahren Alternative (Amphetamine Reptile Records und so) mit einer leicht anachronistischen, aber nichtsdestoweniger überdurchschnittlichen Platte aus bleischwerem Riff-Rock der ganz und gar widerborstigen Art. File under COALESCE, GAZA, CAVE IN …
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.02.2015
Oscar Albis Rodriguez
Josh Lozano
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Solar Flare
29:43
20.02.2015