Zurück

Reviews

Garadh: Need A Change

Stil: Indie- und Alternative-Rock

Cover: Garadh: Need A Change

Mit „Need A Change“ begibt sich die Schweizer Band GARADH bereits zum dritten Mal auf das musikalische Parkett, welches Bands wie MUSE und ganz besonders DREDG gezimmert hatten, auch wenn DREDG mit ihrem grauenvoll banalen Pop-Album „Chuckles And Mr. Squeeze“ dies im Jahr 2011 bereits wieder verlassen hatten. Ähnlich empfand dies wohl auch das schweizerische Quartett und schiebt mit ihrem 2015er Album eine CD nach, die wie ein schwächerer Nachfolger von „The Pariah, The Parrot, The Delusion“ klingt.

Mit „Broken Angel“ beginnt die Scheibe hart rockend sowie gradlinig und druckvoll. Doch im Verlauf der gut 45 Musikminuten, die voller Indie-/Alternative- und einigen Prog-Zutaten, welche ganz selten sogar ein zartes Blues-Feeling in sich tragen, angefüllt sind, geht „Need A Change“ ein wenig die Luft aus. Getragene und ruhige Langeweile schleicht sich nach dem wirklich gelungenen, fast progressiv anmutenden Titel-Track „Need A Change“ in GARADHs Musik ein. Selbst der anfangs als angenehm empfundene Gesang wirkt nach und nach eintönig und wenn dann bei „By All The Things You Learned“ sogar offensichtliche RADIOHEAD-Referenzen erkennbar sind, nerven die ständig gesungenen Wiederholungen von „Sick of what you ... blablabla“ mit angehängten „Ahahaaaahaaaahaaahaaah“ nur noch.

Symptomatisch endet das Album dann auch mit „Everyone Is Right“, einer Ballade mit akustischer Gitarre und Gesang, die wiederum von einem sich ständig wiederholenden, einschläfernden Rhythmus lebt, bis dann ein melodramatisches Cello „Need A Change“ dem traurigen Ende entgegenstreich(el)t. Das hätten auch SIMON & GARFUNKEL mit ihren Schmacht-Pop-Hymnen nicht besser hinbekommen können.

Und wie heißt‘s so schön in dem letzten Song: „Everyone is right / Everyone‘s the same“? Ja, da haben GARADH in Anbetracht dieses Albums gar nicht mal unrecht.

FAZIT: Insgesamt mittelmäßiger, oft recht träger Indie-Rock trifft bei GARADH auf wenig aussagekräftige oder gar beeindruckende Texte. Das klingt anfangs unterhaltsam, langweilt aber bereits nach ein paar Wiederholungen. Musik, die genauso sperrig wie das schräg geschnittene Vier-Kopf-Cover ist.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.06.2015

Tracklist

  1. Broken Angel
  2. The Seafarer
  3. Need A Change
  4. There Is No Reason
  5. Every Single Day
  6. I Still Want Your Desire
  7. Eager For Rock
  8. Unbelievable Dreams
  9. Hopeless
  10. Calypso Cries
  11. By All The Things You Learned
  12. Everyone Is Right

Besetzung

  • Bass

    Yves Mabillard

  • Gesang

    Edward Hay, François Hay

  • Gitarre

    Edward Hay, François Hay

  • Schlagzeug

    Matthieu Hay

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    47:09

  • Erscheinungsdatum

    15.04.2015

© Musikreviews.de