Auch in China scheint man vor depressiven Einschlägen nicht gefeit. GHOST BATH geben sich auf ihrem zweiten Werk auch musikalisch eher europäisch und mischen das Beste was der Suicidal Black Metal derzeit zu bieten hat, in ein gelungenes Album.
Von der eigenen Kultur ist indes nicht viel zu hören, stattdessen bedient man sich eher am Vermächtnis von Bands wie LIFELOVER oder auch AUSTERE. Trotz offensichtlicher Parallelen gelingt GHOST BATH ein ansprechendes Werk, welches Genreliebhabern sicher die depressiven Tage erhellen kann oder natürlich die Tränen in die Augen zaubert.
Dabei ist das Grundkonstrukt ähnlich wie beim Rest dieser musikalischen Sparte, eher überschaubar gestaltet. Leicht eingängige Riffs und Leads paaren sich mit rasenden Black Metal Passagen und werden von angsterfüllten Vocals in bester early-BURZUM-Manier begleitet. Die Songs reißen den Hörer mit in die Abgründe der düstersten Seelen Chinas.
Die breit gestreuten Instrumentalparts tun ihr Nötiges, um die Grundstimmung zu verstärken und sorgen für Abwechslung zwischen den eigentlichen Songs. Die Stimmung des Albums schafft es den Hörer. Einzelne Songs herauszupicken und durch zu analysieren macht wenig Sinn, denn hier regiert der negative Grundtenor durchgängig.
FAZIT: Die Platte lädt nach Rotationsende sofort zum erneuten Konsum ein. Mit schlichten Mitteln macht man hier alles richtig. Stilistisch keineswegs überragend aber durch die direkte Art ganz großes Kino. Schade, dass sich die Band eher an die Vorreiter der Szene anpasst, als sie selbst mit Eigenständigkeit zu prägen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.04.2015
Jaime
Donovan, Dennis Mikula
Donovan, Dennis Mikula
Dennis Mikula
Taylor
Northern Silence
42:06
10.04.2015