Ein wahres Gold-Scheibchen erwartet den fanatischen Sammler vinylophiler Raritäten, wenn er sich so schnell wie möglich die limitierte Ausgabe dieses Albums schnappt, denn die ist tatsächlich auf goldenes Vinyl gepresst. Zuvor steht jedoch noch die Frage, ob, völlig unabhängig von limitierten Äußerlichkeiten, die Musik der GRANDE ROSES aus Schweden auch wirklich goldverdächtig klingt.
Die Antwort fällt nicht sonderlich schwer, denn einerseits hat es sich ja längst rumgesprochen, dass Musik aus Skandinavien immer etwas Besonderes ist, deren melancholische Atmosphäre und Tiefe oft mit jeder einzelnen Note zum Klingen gebracht wird, während andererseits in Punkto Perfektionismus Skandinavier nichts anbrennen lassen. GRANDE ROSES folgen dieser Tradition auf „Built On Schemes“ ganz bewusst, selbst wenn sie die Melancholie gegen alternativ rockenden Punk und (new) wave-noise-igen Rock austauschen, der aber durchaus mit einer gehörigen Portion SISTERS OF MERCY-Pathos oder JOY DIVISION-Verspieltheit samt NEW MODEL ARMY-Wave daherkommt.
Immer wenn man glaubt, eine Schublade entdeckt zu haben, in die man „Built On Schemes“ einordnen möchte, dann wird mit dem darauf folgenden Song durch die Stockholmer Band sofort eine neue geöffnet, egal ob darauf klassischer Rock, Hard-Rock, Metal, Punk, Gothic, Indie oder Wave steht. Eine Schublade aber ist diesem Album sicher: „Ausgezeichneter Sänger“. GÖRAN MESSELT ANDERSSON hat nicht nur ein außergewöhnliches Stimmvolumen, das sich zwischen rauer Voluminösität und filigraner Zerbrechlichkeit bewegt, sie enthält auch immer wieder Klangfarben, die sich von BONO bis IAN CURTIS und ROBERT SMITH (CURE) plus ANDREW ELDRITCH (SISTERS OF MERCY) bewegt. Kein Wunder, dass die Musik von „Built On Schemes“ sich tendenziell auch in diesen musikalischen Gefilden verdammt wohl fühlt.
Am Ende gibt es dann mit <a href=" https://www.youtube.com/watch?v=D8nSBHQfUqU " rel="nofollow">„Spread The Ashes (And Love)“</a> sogar noch einen rockigen Song, der mit einer Ohrwurm-Melodie sich in die Ohren seiner Hörer fräst und dort so lange nicht mehr raus kommt, bis man die Repeat-Taste seines Players gedrückt bzw. die Nadel erneut auf dem „goldenen“ Gold, welches ursprünglich schwarz war, niederlässt.
FAZIT: Endlich mal eine „Goldene Platte“ für eine Band aus Schweden, die sich‘s wirklich verdient hat. Rockmusik in den unterschiedlichsten Schattierungen!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.02.2015
Robin Ejnebrand
Göran Messelt Andersson
Magnus Eklund, Johan
Emil Karlsson
Noisolution / Indigo
34:47
30.01.2015