Auf ihrem neuen Album perfektionieren HOGJAW ihre untrügliche Mischung aus Blues und fast proggigen Anwandlungen (höre den titelgebenden Opener "Rise To The Mountains" und das regelrecht epische Roadmovie "I Will Remain") weiter. Von Trios aus diesem Bereich hat man selten einen so facettenreichen Sound vernommen, und daran ändert sich auch mit dieser Platte nichts. Die Stücke sind sogar noch ein Stück stärker ausgefallen als zuletzt.
Immer noch sorgen HOGJAW für Abwechslung und verzeichnen eine ausgesprochen hohe Dynamik in puncto Songwriting, indem sie abgehackt treibende Passagen und fließende Parts changieren. Das unverkennbare Näseln von Frontmann JB Jones bleibt weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal, und bewährte Blues-Rock-Kost wie "Leavin Out the Backside" wird keinen Basis-Fan verprellen, der die Southern-Note der Gruppe schätzt. Eine wunderbare Überraschung stellt auch die akustische Schwelgerei "Grey Skies" (mit Pedal Steel) am Ende dar.
Zu den Highlights auf "Rise To The Mountains" zählt sicherlich das quirlige "Where Have You Gone" mit seinen teils doppelläufigen Leads und einem gegensätzlich getragenen Refrain. Dass HOGJAW mitunter beachtliche Härtegrade erreichen, ist ein großes Plus, denn wie viele Blueser dümpeln aktuell rhythmisch mit ZZ-TOP-Dünnschiss durch die Gegend? In Texas darf man das, zumal man es erfunden hat, doch die neue Generation sollte sich aus dem Quark bewegen, dann klappt's auch mit der Evolution.
FAZIT: Blues Rock, Country, Southern, whatever … HOGJAW stehen weiterhin weit vorne, wenn es um traditionell amerikanische Gitarrenmusik mit satten Riffs und intelligentem Songwriting geht. Da muss man weder mit Bibeln werfen noch das MG auf dem Pickup montieren.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.06.2015
Elvis D
JB Jones
Jimmy Rose, JB Jones
Kwall
Swampjawbeamusic
52:40
22.05.2015