Das nennt man mal eine gelungene Überraschung: Nach sechsjähriger Abstinenz tauchen IMPELLITTERI wie aus dem Nichts auf – und feuern mit „Venom“ das vermutlich beste Album ihrer Karriere ab. Die Band um Gitarrenschredder Chris Impellitteri besinnt sich auf dem neunten Album auf all ihre ursprünglichen Stärken.
Und die lauten: Gitarren, Gitarren, Gitarren! Melodien, Melodien, Melodien! Punch, Punch, Punch! Auf Experimente wird komplett verzichtet, stattdessen grast die Band – leider nur eine gute halbe Stunde lang – die Felder des gitarrenlastigen US Metals ab, die schon auf den frühen Alben der Band wie „Stand In Line“ oder „Answer To The Master“ reife Früchte trugen. Namensgeber und Bandchef Impellitteri rifft, soliert dnd schreddert wie in seinen besten Zeiten, vergisst dabei aber nicht, dass es letztlich der Song ist, der zählt. Sänger Rob Rock liefert mit seiner charismatisch-rauen Röhre die jederzeit passende Phrasierung. Der Großteil des Materials steht dabei die meiste Zeit konsequent auf dem Gaspedal, ohne dass das Material eintönig klingen würde. Der gestreckte Galopp wie im Titeltrack oder „Domino Theory“ ist zwar exakt nullkommanulll innovativ, klingt aber einfach nur nach Heavy Metal.
FAZIT: Während Yngwie Malmsteen schon lange kein wirklich relevantes Album veröffentlicht hat, schlägt Chris Impellitteri umso gnadenloser zu: „Venom“ ist eine rasante US-Metal-Achterbahnfahrt, die sowohl Gitarrenschüler als auch dem musikalischen Reinheitsgebot verpflichtete Metal-Nerds in helle Begeisterung versetzen wird.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.04.2015
James Pulli
Rob Rock
Chris Impellitteri
Jon Dette
Frontiers Records
35:43
17.04.2015