Jacques Barbéri von PALO ALTO und ehemals LIMITE - außerdem SciFi-Autor - hat mit seinem Kompagnon Laurent Pernice (NOX) einen musikalischen Tribut an den Maler Paolo Ucello ersonnen, den man mit Fug und Recht als bis zur letzten Konsequenz avantgardistisch bezeichnen darf.
"L'Apocalypse des Oiseaux" gestaltet sich mitunter ungenießbar und abstrakt, schrammt am Rande konkreter Musik über dem Abgrund zu bloßen Geräuschen oder einem Hörspiel (die zahlreichen gesprochenen Passagen) und ähnelt am Ende eher einer Klangstudie als einem konventionellen Album.
Was die Macher ein "elektronisches Oratorium", entpuppt sich als Ansammlung von Feldaufnahmen (Vogelzwitschern), die oftmals elektronisch verfremdet wurde und zwar eine spleenige Stimmung vermittelt, aber emotional nicht berührt und auch keinen Eindruck hinterlässt, was die handwerkliche Ausführung betrifft.
In jedem Fall sollte man die synthetischen Jazz-Arbeiten vorziehen, welche die beiden Künstler gemeinsam gestemmt haben, denn das hier eignet sich allenthalben als Ambient-Berieslung (gleichwohl enervierender Art) für eine abseitige Vernissage.
FAZIT: Ein akustischer Grenzgang zwischen Field Recording, Einstürzende Neubauten und Spoken-Word-Improvisation. Mancher mag es als Blendwerk bezeichnen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.09.2015
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11.09.2015