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Machines Dream: Immunity

Stil: Elegeischer Prog

Cover: Machines Dream: Immunity

„Immunity“, der zweite Longplayer der kanadischen Band MACHINES DREAM, beginnt wie der siegessichere Beitrag in einem RPWL-sound-a-like-Contest. Wenn man’s recht bedenkt, geht es auch so weiter…

…doch wollen wir dem Album und seinen Schöpfern nicht Unrecht tun. Die Kanadier sind natürlich keine Kopisten, haben eigene Trademarks wie rumpelnde progmetallische Einschübe, den flächigeren keyboardlastigen, leider ziemlich halligen, Gesamtsound, auf beiden „Immunity“-Teilen sehr stimmig erweitert um Josh Norlings Saxophon. Aber die eingebauten Gesprächs-Collagen, die getragenen Tempi, der schwermütige Gesang und die düsteren, manchmal sarkastischen Lyrics, die das beliebte „F…“-Wort pointiert einsetzen, erinnern, mehr von der Betonung als der exakten Stimmlage, an Yogi Lang und seine Freisinger Kollegen.

Ein Feuerwerk der guten Laune wird auf „Immunity“ nicht gezündet, gleichwohl bieten die Melodien etliche Höhepunkte. Die Band versteht sich auf konzentrierte Dramatik, die sich manchmal, klanglich verdichtet, ins Bedrohliche steigert und noch dazu gewinnt, wenn das Tempo anzieht und wirbelnde Stromschnellen den elegischen Fluss zumindest kurzzeitig auseinanderreißen. Instrumentale und Hochgeschwindigkeits-Exzesse bleiben freilich aus, von PINK FLOYD domestiziert, werden Ausbrüche bloß zu verzweifelten Fanfaren inmitten individueller und gesellschaftlicher Verlorenheit. „You homeless Fuck you’re out of Luck […] Tonight I’m shooting Stars“.

FAZIT: Depri-Prog, der trotz einer gewissen Gleichförmigkeit weitgehend überzeugt, gerade weil er sich ernst nimmt und etwas von dieser Wut intus hat, die dafür sorgt, das Trauer und Besorgnis um den Zustand des Ichs und der Welt, nicht zu bemitleidenswerter Weiner-, oder schlimmer noch, Lächerlichkeit führen.
Klanglich hätte „Immunity“, besonders was den breiigen Drum-Sound angeht, noch Feinschliff vertragen können.

Kunden, die dieses Album kauften, interessierten sich auch für: RPWL, PINK FLOYD, PORCUPINE TREE (früh), PENDRAGON (spät) und alles was dazwischen liegt.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.05.2015

Tracklist

  1. Immunity Part 1
  2. Battersea Transcendental
  3. Broken Door
  4. My Ocean is Electric
  5. Immunity Part 2

Besetzung

  • Bass

    Craig West, Brian Holmes

  • Gesang

    Craig West, Jake Rendell

  • Gitarre

    Rob Coleman, Craig West

  • Keys

    Brian Holmes

  • Schlagzeug

    Ken Coulter

  • Sonstiges

    Josh Norling (saxophone)

Sonstiges

  • Label

    Sonic Vista/ Just For Kicks Music

  • Spieldauer

    43:51

  • Erscheinungsdatum

    30.04.2015

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