Der Finne Miikka Merikallio lässt sich selten mit neuem Material aufs Parkett bitten, aber wenn, ist der gebotene Death Metal astrein, was auch für die neue NERLICH-EP gilt. Die vier Songs können eigentlich von nirgendwo anders herkommen als aus dem Land der tausend Seen, wo man diesen Stil schon zu Pionierzeiten auf ureigene Weise spielte, die so gar nichts mit der populäreren schwedischen Lesart zu tun hatte und hat.
NERLICH zeigen sich weniger verspielt als zuletzt, setzen aber nach wie vor auf nicht unmittelbar eingängige Strukturen und das Prinzip Zuckerbrot und Peitsche, gleichwohl letztere überwiegt. So wird schon der Opener "Projections" zum Wechselbad aus galligem Getrümmer und schleifenden Melodien, gekrönt von Merikallio kehligem Organ.
'At Eternity's Gate zieht die atmosphärische Schrauber bei gleicher Ausgangskonstellation an, ehe NERLICH mit den beiden Teilen von "Mercury And Acetates" weitgehend instrumental agieren und ihr episches Moment ausnutzen - umso mehr noch beim längeren Finale "Carnival Of Souls", das stilistisch sehr viel von mittleren bis neueren CARCASS hat.
Es wird Zeit für ein volles Album von dieser Qualität; das todesmetallische Einerlei braucht mehr Bands wie NERLICH.
FAZIT: Mit dieser kleinen Kult-Combo haben sich F.D.A. ein dickes Ei ins Nest gelegt, der zum Besten in ihrem Kader zählt und es international mit sehr, sehr vielen größeren Namen aufnehmen kann. Death-Metal-Gourmets brauchen dieses Teil dringendst!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.10.2015
Miikka Merikallio, Anton Gurskiy
Miikka Merikallio
Miikka Merikallio
Tuomo Latvala
F.D.A. Räkot z/ Soulfood
19:53
02.10.2015