„Medication“ ist die erste EP des dänisch/australischen Duos PALACE WINTER. Fünf Tracks, eine knappe halbe Stunde Spielzeit, die Lust macht auf mehr.
PALACE WINTER frönen einer somnambulen Mixtur aus Shoegaze, Indie-Rock und -Pop, garniert mit ein wenig Folk und viel Electronica. Die Gitarren schrammeln traumselig vor sich hin, Carl Coleman singt versunken und gemütvoll, bekommt gelegentlich von einem schwelgerischen Chor Rückendeckung, und die sehnsüchtige Stimmung wird unterstützt von beinahe orchestral eingesetzten Synthesizern. Irgendwo zwischen den sanften Phasen YO LA TENGOs und besserer MUMFORD & SONS-Momente bewegen sich die wie hingetupft wirkenden Klänge des Duos.
„Medication“ besitzt verhaltene, aber ergreifende Melodien, ist hochromantisch, ohne in ausschweifendes Schwelgen zu verfallen. Stattdessen kleine Irritationen, Zögerlichkeiten und elektronisches Wellenreiten. Wenn das Tempo dezent anzieht, geschieht das gerne mit 80er-Jahre New-Wave-Reminiszenzen („Menton“). Gar nicht übel, eine gewisse Leichtigkeit, auch mit schwerem Gemüt, behalten PALACE WINTER immer bei.
Das stimmungsvolle Video zu "Time Machine gibt es <a href="https://www.youtube.com/watch?v=sxNyTQBO3Rg" rel="nofollow">HIER</a>
FAZIT: „Medication“ ist ein höchst ansprechendes Debüt für die besinnlichen Momente des Lebens, irgendwo zwischen Tee und Tanz. Ein flirrendes, melodisches und klein bisschen melancholisches Funkelsteinchen. Longplayer required.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.10.2015
Carl Coleman
Carl Coleman, Caspar Hesselager, Christian Rindorf
Tambourhinoceros
27:48
02.10.2015