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Paradise Lost: The Plague Within

Stil: Gothic/Doom/Death Metal

Cover: Paradise Lost: The Plague Within

Bitte beachtet auch unser <a href="http://www.musikreviews.de/artikel/Paradise-Lost-The-Plague-Within-Massen-Review-117">PARADISE LOST Massen-Review</a> unter den Kolumnen!

Na, wenn dieser Titel keine Metapher ist! PARADISE LOST kämpfen mit ihrem inneren Zerwürfnis und gewähren dem Hörer mit ihrem aktuellen Album "The Plague Within" einen Einblick in ihre Seelen-Berg-und-Talfahrt. Haben sich die Briten zuviel von der Kritik der Altfans beeinflussen lassen oder sind es eher Nebenprojekte wie VALLENFYRE und BLOODBATH die das Gesamtbild hier wieder weiter zurück in die Anfangstage zurück schicken?

Wer PARADISE LOST in der letzten Zeit einmal live zu sehen bekam, dem sollte aufgefallen sein, dass Fronter Nick nicht nur Vollbart trägt, sondern auch seine Growls neu gelernt hat. Eine Tatsache die man bis vor kurzem noch für ein Ding der Unmöglichkeit hielt – denn der Sänger schaffte es nicht einmal Klassikern wie "As I Die" die Stimmbänder rasseln zu lassen. Die Mischung aus seinen Growls, Shouts und unverkennbaren Clean-Gesang funktioniert doch ziemlich gut und bietet den wohl rundesten, vielfältigsten Mix den PARADISE LOST je auf Platte gebannt haben.

Musikalisch geht man jedenfalls noch weiter zurück: denn gegen das letzten Release "Tragic Idol" klingt "The Plague Within" fast staubig und wühlt allerlei Erinnerungen aus der Bandgeschichte auf. Neben Gitarrenleads wie man sie auch auf "Icon" hätte finden können, gibt es auch doomige Nummern, die man so nicht von der Band erwartet hätte. ("Beneath Broken Earth" zum Beispiel klingt anfangs mehr nach MY DINING BRIDE als nach PARADISE LOST, fängt sich aber durch die typischen Leads wieder.) Auf der anderen Seite gibt es mit "Flesh From Bone" eine verdammt harte Nummer, die nach dem Intro fast in stumpfer Death Metal-Manier drauf los klopft.

Natürlich geht es nicht nur zum Urschleim zurück, sondern man mischt auch moderne Momente unter. Ein Song wie "An Eternity Of Lies" klingt im Gegensatz zu vielen anderen mit seinem mehrstimmigen Refrain schon fast poppig. Leider hält man das Spannungslevel nicht durchgängig aufrecht und so klingen "Punishment Through Time", "Victims Of The Past" oder "Cry Out" streckenweise etwas flach. Der überambitionierte Versuch jeden Song in dieses Old School-Thema hineinzupressen funktioniert nicht krampfhaft.

Irgendwie fehlt es der Platte am roten Faden und es lässt sich nicht wirklich ausmachen, wohin PARADISE LOST driften wollen. An einigen Stellen fragt man sich als Hörer wirklich, warum die Band versucht, es jedem recht zumachen, und einen derartigen stilistisch Patchwork-Album abliefert als dort anzuknüpfen wo "Tragic Idol" vor drei Jahren endete.

FAZIT: "The Plague Within" ist ein buntes Album geworden, das mit seiner "back to the roots"-Attitüde vor allem was den Gesang von Nick Holmes anbelangt punktet. Leider wirkt das Ganze insgesamt etwas zu gezwungen und man verspielt mit dem ganzen stilistischen Hin und Her viel Feeling in den Songs, das sich nicht entfalten kann. Insgesamt eine coole Platte, der es aber letzten Endes an Tiefe mangelt.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.06.2015

Tracklist

  1. No Hope In Sight
  2. Terminal
  3. An Eternity Of Lies
  4. Punishment Through Time
  5. Beneath Broken Earth
  6. Sacrifice The Flame
  7. Victim Of The Past
  8. Flesh From Bone
  9. Cry Out
  10. Return To The Sun

Besetzung

  • Bass

    Steve Edmondson

  • Gesang

    Nick Holmes

  • Gitarre

    Greg Mackintosh, Aaron Aedy

  • Schlagzeug

    Adrian Erlandsson

Sonstiges

  • Label

    Century Media/EMI

  • Spieldauer

    50:27

  • Erscheinungsdatum

    29.05.2015

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