Unverwüstlich – kaum ein anderes Wort beschreibt RAVEN treffender als „unverwüstlich“. Seit mehr als 40 Jahren sind John und Mark Gallagher für den Metal unterwegs, die meiste Zeit davon mit Drummer Joe Hasselvander. Und auch wenn die Veröffentlichungsfrequenz seit Mitte der 90er-Jahre deutlich abgenommen hat: Die NWOBHM-Legende legt mit „ExtermiNation“ so viel Qualität vor, dass man nicht auf die Idee kommt, die Band ausschließlich auf ihre Frühphase zu reduzieren.
Wie gehabt regiert schnörkelloser Heavy Metal zwischen stampfender Schlichtheit und rasanter Dynamik. Dass John Gallagher die ganz hohen Töne nicht mehr so ganz hundertprozentig trifft, kann man verschmerzen, solange schmissige Uptempo-Klopfer wie „Destroy All Monsters“ oder „Feeding The Monster“ (ja was denn jetzt – zerstören oder füttern?) in klassischer Frühzeit-Metal-Manier direkt ins Schwarze treffen. Die Melodien sind stets unaufdringlich, aber meist doch mitreißend, alleine die AC/DC-Huldigung „Thunder Down Under“ fällt sowohl stilistisch als auch qualitativ ein wenig aus dem Rahmen.
FAZIT: Natürlich: Es wird sie geben, die ewiggestrigen Nörgler, die außer „Wiped Out“ und „All For One“ nichts gelten lassen. „ExtermiNation“ lässt zwar die hektische Verrücktheit und den Wahnsinn der frühen Alben ein gutes Stückchen hinter sich, doch schmälert das die Qualität der Band nicht im Geringsten. Sechs Jahre nach „Walk Through Fire“ melden sich RAVEN zurück – und machen klar, dass sie keine der Alte-Säcke-tun-sich-zusammen-um-nochmal-30-Jahre-Lieder-zuspielen-Bands sind.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.04.2015
Joe Gallagher
Joe Gallagher
Mark Gallagher
Joe Hasselvander
Steamhammer/SPV
62:15
24.04.2015