„Gepriesen sind die Griechen“, zumindest wenn es nach Monty Python geht. Frau Kanzlerin und ihre Finanzverwaltung mögen das derzeit ja etwas anders sehen. Wichtiger aber ist die Frage, ob das auch in Sachen melodischer Hardrock gilt. Wobei RELOAD scheinbar eh keinen großen Wert auf eine deutliche Herkunft legen, schließlich könnte ihr Debüt „Hotter Than A Bullet“ auch aus einer der unzähligen Softrockschmieden in Nordeuropa stammen.
Bei vorzeigbarer Instrumental-Beschäftigung darf man das Soft in vielen der zehn Songs dann auch ziemlich groß schreiben. Nummern wie „Give Into The Night“, „Superhero“ oder „Candle In The Night“ klingen wie EUROPE in ihren schlüpfrigsten Zeiten, wenn auch weniger Keyboard-lastig. Spätestens bei „Longin’ For Your Love“ und „Prince Of Steel“ steht die Band dann knietief im AOR.
Das Quintett holt häufig die Schablone raus und bedient viele Klischees, die Nichtmöger mit dieser Gangart in Verbindung bringen. Die Texte verfolgen meist einfache Gedankengänge und führen zu wenig auffallenden Refrains; vom Schunkler „Comeback“ vielleicht mal abgesehen. Es regiert durchweg der Mindeststandard. Wobei: Am Ende kommen sie mit „Fight“ noch mal schön aus dem Knick. Warum nicht gleich so?
FAZIT: Richtig heiß wird es bei RELOAD viel zu selten und scharf geschossen schon gar nicht. Harmlos, das ist vielmehr das passende Prädikat für die meisten Songs dieser Griechen.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.03.2015
Elias Papadopoulos
Kostas Tokas
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Rock Of Angels Records!
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06.02.2015