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Scanner: The Judgement

Stil: Power/Speed Metal

Cover: Scanner: The Judgement

Mit „Hypertrace“ und „Terminal Earth“ versuchten Noise Records in den ausgehenden 80er-Jahren, SCANNER als potenzielle Nachfolger HELLOWEENs aufzubauen. Und obwohl die beiden Alben gutklassigen Melodic-Power-/Speed-Metal enthielten, konnten sich die Ruhrpott-Metaller nie eine wirklich große Fanbasis erspielen. Ob es an den eher albernen Weltraumverkleidungen lag, mit denen sich SCANNER ablichten ließen und auf die Bühne traten?

Wie dem auch sei, das Sci-Fi-Image war schon Anfang der 90er-Jahre wieder passé. In der Folgezeit gab es immer wieder Line-Up-Wechsel und längere Auszeiten, so dass „The Judgement“ erst das vierte Album in 20 Jahren ist – die Veröffentlichung von „Scantropolis“ als direkten Vorgänger liegt auch schon wieder 13 Jahre zurück.

Da „Scantropolis“ zudem nicht direkt ein Spitzenalbum war, hielten sich die Erwartungen eher bedeckt – doch das, was Axel Julius, einzig verbliebendes Gründungsmitglied, mit seiner neuen Mannschaft um den Gesangsdebütanten Efthimios Ioannidis abliefert, überrascht. „The Judgement“ ist weit weg vom fröhlichen Tralala-Metal der 80er-Jahre, sondern vielmehr ein kompromissloses Album, das zwischen amerikanischem, englischem und deutschem Heavy Metal pendelt und zahlreiche große Momente bietet. Das treibende „Warlord“ mit einprägsamen Refrain etwa, das abwechslungsreiche „Battle Of Poseidon“, die RUNNING-WILD-Gedächtnishymne „Pirates“, das rasant-einprägsame „The Race“ oder die Speed-Metal-Keule „F. T. B.“ präsentieren eine Band, die weiß, was eine echte Metal-Harke ist und die sich einen feuchten Kehricht um Trends oder Erwartungshaltung schert.

FAZIT: It’s only Heavy Metal, but I like it – mit „The Judgement“ gelingt SCANNER ein überraschend starkes Comeback-Album, das zwar mit dem Happy Metal der Anfangszeit der Band nichts mehr gemein hat, dafür aber ordentlichen Punch, Dynamik und Energie aufweist. Für alle Fans, die sich zwischen Priest, US-, Power und Speed Metal wohlfühlen, eine erfrischende Dosis puren Stahls.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.01.2015

Tracklist

  1. Intro
  2. F.T.B.
  3. Nevermore
  4. Warlord
  5. Eutopia
  6. The Judgement
  7. Batlle Of Poseidon
  8. Pirates
  9. Known Better
  10. The Race
  11. The Legionary

Besetzung

  • Bass

    Jonathan Sell

  • Gesang

    Efthimios Ioannidis

  • Gitarre

    Axel A.J. Julius, Andreas Zeidler

  • Schlagzeug

    Patrick Klose

Sonstiges

  • Label

    Massacre Records

  • Spieldauer

    55:01

  • Erscheinungsdatum

    23.01.2015

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