TEMPLE OF BAAL, die Fünfte. Und mit „Mysterium“ setzt man unbeirrt den schon zuvor eingeschlagenen Weg mit einer derben Mischung aus Black und Death Metal fort. Streng genommen ein Sakrileg, hatten die Urväter der schwarzen Szene doch Death Metal als White Metal und zu lebensbejahend vehement abgelehnt. Das französische Quartett kümmert das glücklicherweise wenig, denn das Ergebnis ist in seiner schieren Brutalität und Vehemenz beachtlich.
TEMPLE OF BAAL gelingt das Kunststück hier übergangslos beide Spielarten miteinander zu verweben, beispielsweise startet „Black Redeeming Flame“ als feines Black-Metal-Geholze mit ordentlich Spanflug trotz Melodie und geht ansatzlos in derbe Death-Metal-Riffs über, die heftig drücken. Das mag sicher an den recht tief gestimmten Sechssaitern liegen, aber der bei aller Derbheit transparente Gesamtsound ist überaus gelungen und auch in den schnellen Teilen ein Brett vor dem unheiligen Herrn.
Nimm dazu einen wildgewordenen Schlagwerker auf Speed, der zu den besseren seiner Zunft gehört und einen Gesang, der deutlich mehr an Growls orientiert ist, als an Gekeife. Gebe dazu Gitarrenriffs mit düsteren, aber gefangen nehmenden Melodien und wälze das Ergebnis auf mindestens sechseinhalb Minuten aus. So lautet vermutlich das Rezept, nach dem die Herren ihre Suppe kochen. Das mag recht simpel klingen, doch im Ergebnis ist es mehr als überzeugend. Beeindruckendes, wenn auch nicht unbedingt leicht zugängliches Werk.
FAZIT: Schwarzer Death Metal oder tödlicher Black Metal, nenne es, wie du willst, "Mysterium" von TEMPLE OF BAAL ist auf alle Fälle ein durchgehend überzeugendes Album geworden.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.10.2015
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02.10.2015