Sie gehen steil auf die 30 zu, die finnischen Helden WALTARI, und sind vielleicht nicht mehr die buntesten Hunde im harten Musikgeschäft, aber immer noch zu Recht Respektspersonen für die finnische Szene und hoffentlich auch darüber hinaus. Wenige Bands haben es mit ihrer unangepassten Art bei gleichzeitiger musikalischer Beschlagenheit so weit gebracht, und dass sich mancher ein Vorbild an ihnen nimmt, ist dringend zu wünschen.
Das neue Album von Kärtsy und Co. ist stärker als sein jüngster Soloteller und wieder härter als das letzte, man mag sogar sagen: einheitlich – für WALTARI-Verhältnisse wohlgemerkt. In Stücken wie ‘Tranquality’ mischen sich knallharte Thrash-Riffs mit Electro-Parts und Hatakkas einzigartigem Näseln, Singen, Rappen, Shouten … was auch immer. Nach hinten hinaus wird “We Are Waltari” immer bunter und besser: ‘Strangled’ ist knüppelnder Death Metal-Lärm, ‘Only The Truth’ bedient 1990er Crossover-Anachronismen, und das akustische ‘Maalima’ steht neben ‘Televizor’ für sich selbst. ‘Solutions’ (beinahe geradliniger Melodic Metal), ‘Digging The Alien’ und ‘Keep It Alive’ sind die Hits der Platte, aber irgendetwas Eingängiges fabriziert er in jedem Track, dieser Teufelskerl Kärtsy – auch im stumpfen NuMetaller ‘Drag’.
FAZIT: Richtig revolutionär sind sie nicht mehr, diese WALTARI, aber sie suchen immer noch ihresgleichen in puncto Schrulle mit Klasse.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.02.2015
Kärtsy Hatakka
Kärtsy Hatakka
Jariot Lehtinen, Sami Yli-Sirniö, Kimmo Korhonen, Nino Silvennoinen
Kärtsy Hatakka, Jani Hölli
Ville Vehviläinen
Rodeostar / SPV
54:45
27.02.2015