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We Hunt Buffalo: Living Ghosts

Stil: Stoner-, Retro- & Fuzz-Rock

Cover: We Hunt Buffalo: Living Ghosts

Begeben wir uns auf die musikalische Büffeljagd nach Kanada und legen dabei nicht nur eine, sondern gleich zehn Kohlen auf, damit es ordentlich dampft, während wir die Büffel-Staubwolken am blutroten kanadischen Himmel aufsteigen sehen, die WE HUNT BUFFALO auf unserem Plattenteller bzw. in unserem CD-Player hinterlassen.

In erster Linie lebt die Musik der Kanadier von feurigen Gitarren-Riffs, fett wummernden Bässen und einem treibenden, manchmal etwas zu eintönig sich wiederholendem Schlagzeug-Druck. Genau dem scheinen sich auch die Gesänge von RYAN FORSYTHE und BRENDAN SIMPSON anzupassen, weil sie nicht wirklich eine besondere, bleibende Note hinterlassen. Auf „Prairie Oyster“ werden diese sogar mit einigen Screams versehen, welche nicht unbedingt das Salz in der Büffel-Suppe, sondern eher ein paar überflüssige Fettaugen sind. Dem gegenüber stehen allerdings jede Menge Retro-Rhythmen, die beispielsweise stark an KYUSS erinnern, oder auch einige psychedelische Ideen, welche noch deutlich ausbaufähiger sind. Ein feines Gespür für eingängige Melodien aber ist trotz all der anfänglichen Härte das gesamte Album lang unverkennbar, was wiederum ein Pluspunkt für die Kanadier ist.

Bei „Looking Glass“ schauen WE HUNT BUFFALO mal durch eine tatsächlich andere Brille, die ihnen aber nicht wirklich gut zu Gesicht steht. Das ständige Wechseln der ruhigen und harten Momente nervt stellenweise sogar, was wohl auch daran liegt, dass sich der Gesang in den harten Phasen des Albums ganz gut ausmacht, in den ruhigeren allerdings, von denen es eine ganze Menge auf „Living Ghosts“ gibt, sind die vokalen Reserven unüberhörbar, was dann auch für die letzte, das Album abschließende (unpassende) Ballade „Walk Again“ gilt.

Die neuste Büffeljagd ist am Ende nur durchwachsen, hat mal gehöriges Feuer, flackert aber auch viel zu oft nur etwas vor sich hin.

FAZIT: „Living Ghosts“ ist ein Album aus Kanada, das so richtig gut zum Tag der Deutschen Einheit passt, denn einerseits reißt es mit seinen Retro-Stoner-Rhythmen regelrecht Mauern ein, doch andererseits baut es mit seltsam ruhigen, unpassenden und nur wenig überzeugenden Klängen diese Mauern auf einer anderen Ebene wieder auf.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.10.2015

Tracklist

  1. Ragnarok
  2. Back To The River
  3. Prairie Oyster
  4. Hold On
  5. Comatose
  6. Fear
  7. The Barrens
  8. Looking Glass
  9. Walk Again

Besetzung

  • Bass

    Brendan Simpson

  • Gesang

    Ryan Forsythe, Brendan Simpson

  • Gitarre

    Ryan Forsythe

  • Schlagzeug

    Brandon Carter

Sonstiges

  • Label

    Fuzzorama / Cargo

  • Spieldauer

    38:46

  • Erscheinungsdatum

    25.09.2015

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