Einen recht kurzen Gemischtwarenladen reichen WHITE COWBELL OKLAHOMA mit ihrer aktuellen Veröffentlichung ein, denn "Mixto Sixto" - nomen est omen - kompiliert Cover- und Live-Versionen im für die wohl konstanteste unter den Southern- bis Jam-Bands aus der zweiten Reihe bekannten Sound.
Die ruppige Interpretation von DEEP PURPLEs "Speed King" fällt mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus, diente vermutlich als Blaupause für das bis auf seinen ruhigen Mittelteil stimmungsmäßig ähnliche "Keep It On The Rail" und steht bezeichnend für den Stil des unverwüstlichen Sextetts, direkt und rau, aber voller instrumentaler Finessen, wie WHITE COWBELL OKLAHOMA gleich darauf im noch forscheren Heavy-Tex-Mexer "Kansas City Pity" belegen. Der Track ist mit unter drei Minuten sozusagen der Punker des Albums, wohingegen "I'm Screamin' For It" mit Gebläse Soul- bis Funk-Einflüsse geltend macht und das große Tennis der Scheibe darstellt.
Obwohl die Platte auf zwei Kontinenten und in zwei Studios zustande kam, klingt sie wie aus einem Guss, und Zappas Sternstunde "Magic Fingers" am Ende setzt dem kurzweiligen Treiben die Krone auf: das zum Mitpfeifen anregende Hauptriff, ein quirliger wie beseelter Gesangsvortrag und eine schwebende Improvisation im Zentrum machen dieses Cover zu einem Highlight, wie es selbst die Experten GOV'T MULE schwerlich besser hinbekommen hätten. "Mixto Sixto" ist also beileibe kein Filler-Release, sollte dies jemand gemunkelt haben.
FAZIT: Gerade weil sich WCO auf "Mixto Sixto" so kompakt wie selten zeigen, eignet sich die Platte prima zur Einfindung in ihren Sound, falls man als Freund harter US-Jam-Bands mit selbtverständlicher Südstaaten-Note noch nie von der Gruppe gehört hat.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.05.2015
South Pawl Jones
Clem C. Clemson, Johnny Butterball
Clem C. Clemson, Johnny Butterball , Blind BBQ Wilson
GM Safari
Slick Monkey / Just For Kicks
32:42
27.03.2015