Ja, im zentralen Saarland gibt es nicht erst seit gestern eine recht lebendige Szene (für die überschaubare Region wohlgemerkt) zwischen Punk und Hardcore, in die sich ADDITIONAL TIME mit ihrer Mischung aus TERROR und RYKER'S gut einreihen. Dabei können sie im Hinblick auf dieses Album durchaus auch international bestehen.
Das Quintett fröhnt auf "Wolves Amongst Sheep" einem Stil zwischen Tradition und eher metallisch ausgerichteter Härte, bei der einem nicht irrtümlicherweise das Schlagwort HATEBREED zum Vergleich einfällt. Dass ADDITIONAL TIME dabei mit allen Genre-Konventionen arbeiten, versteht sich quasi von selbst und beginnt im visuellen Bereich bzw. hört bei von Kumpels unterstützten Songs wie <a href="https://www.youtube.com/watch?v=G7_sdB1-RCQ" rel="nofollow">“Servant To the Hate“</a> auf, bei dem Rob (BORN FROM PAIN) und Pelbu (KNUCKLEDUST) als Gäste mit anpacken.
Solche wie "Unified" warten dann mit stilechten Gang-Shouts auf, und dass ADDITIONAL TIME Breakdowns nicht inflationär verwenden, ist ihnen hoch anzurechnen. Dabei sind sie vorwiegend im Midtempo unterwegs, büßen aber dennoch oder gerade deshalb nichts an Aggression ein. Dass das Ganze letztlich authentisch statt aufgesetzt klingt, macht "Wolves Amongst Sheep" zumindest dahingehend zum Pflichtprogramm für Szenegänger, dass man es einer Hörprobe unterziehen sollte.
FAZIT: Hardcore aus deutschen Landen, satt produziert, wurzeltreu und dennoch modern, allerdings niemals stumpf prollig und deshalb sympathisch ohne Originalitätsansprüche.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.09.2016
Achim
Marco
Chris
Chris
Dead Serious
30:08
07.10.2016