Zurück

Reviews

Al Atkins: Reloaded

Stil: Hard Rock / Heavy Metal

Cover: Al Atkins: Reloaded

Al Atkins definiert sich von jeher mit seiner Mitgliedschaft bei JUDAS PRIEST, die eigentlich irrelevant im Hinblick darauf war, was aus der Band wurde. Das neue Album des Sängers wurde mit Mühe und Not über eine Pledge-Kampagne finanziert und ist grundsolide ausgefallen, wobei mit mehr oder minder prominenten Gästen Aufmerksamkeit geheischt wird.

PRIESTs Bassist Ian Hill gibt sich ebenso ein Stelldichein wie NWOBHM-Recke Paul May sowie Bruce Dickinsons bombiger Zuarbeiter Roy Z, der ehemalige GILLAN-Tieftöner John McCoy und DEATH DEALERs Stu “Hammer” Marshall (im Highlight 'A Void To Avoid' von Atkins' Projekt HOLY RAGE) neben einigen anderen Klampfern von Underground-Metal-Bands. Wenn Atkins im Duett mit PRIMAL FEARs Ralf Scheepers, ist das relativ aufsehenerregend, doch ansonsten gibt es behäbigen Hard Rock bis Metal, wie man ihn eben von den frühen Alben der Band kennt, mit deren Banner sich Atkins bis heute brüstet.

Ob man eine neu aufgenommene Version des ewigen Klassikers 'Victim Of Changes' braucht, sei dahingestellt, und überhaupt: "Reloaded" ist, wie der Name schon sagt, aufgewärmtes Zeug im Verbund, das über die Jahre hinweg schon anderweitig erschien. So hörte man etwa 'Cradle To The Grave' bereits 2007 auf "Demon Deceiver", und 'Mind Conception' fußt letztlich auf einem frühen JUDAS-PRIEST-Demo, das im Original am Ende angehängt wurde - inklusive Solo von KK Downing. Es ist sozusagen der Hauptaufhänger der Scheibe, wohl um Fans der Metal-Legende zum Kaufen zu verführen.

Vom Album "Heavy Thoughts" (1994) stammen das Titelstück und 'Love At War', beide freilich knackiger produziert als jene labbrige Scheibe seinerzeit. 'Coming Thick & Fast' ist eines der älteren Stücke und datiert auf 1987, genauer gesagt das immer noch okaye Album 'Dreams Of Avalon. Generell kann man sagen, dass das ganze enthaltene Material in Ordnung geht, nicht mehr oder weniger.

FAZIT: Insgesamt unsympathische Veröffentlichung von Zwei- bis Drittverwertungen. Durchschnittliche Kompositionen, druckvoller Sound, ein junggebliebener Sänger, der noch nie eine großartige Stimme hatte, aber eben unentwegt sein Ding macht, weil er meint, mal wichtig gewesen zu sein. Faktisch unnötig wie ein Kropf, das.

Punkte: 6/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.12.2016

Tracklist

  1. Winter
  2. Mind Conception
  3. A Void To Avoid
  4. Coming Thick & Fast
  5. Heavy Thoughts
  6. Never Satisfied
  7. Money Talks
  8. Cradle To The Grave
  9. Love At War
  10. Victim Of Changes
  11. Mind Conception (Extract, Bonustrack)

Besetzung

  • Gesang

    Al Atkins

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    54:23

  • Erscheinungsdatum

    02.12.2016

© Musikreviews.de