"End Of Mirrors" ist vielleicht das bisher sperrigste Werk der Kreuzüber-Spezialisten ALARIC, die von jeher Metal-Riffs mit altem Düsterrock und schwebendem Post Punk vermengen, sodass eine zeitgenössische Variante des Sounds der frühen KILLING JOKE, CHAMELEONS oder BAUHAUS zustandekommt. Daran ändert dieses Album nichts, bloß sind die Songs so schwer zugänglich wie nie.
Man sollte also nicht mit "End Of Mirrors" in die Materie ALARIC einsteigen, denn was sie selbst der Werbung willen nachvollziehbar als "Neo Deathrock" bezeichnen, ist mehr als das und wird selbst in einer für die Gruppe eigenen Liga gespielt. Der typische Eigthies-Basssound mutet noch vertraut an, doch strukturell hat die Band mehr mit der immer noch aktuellen "Wall Of Sound"-Bewegung zu tun und webt wie im (ausnahmsweise) kurzen Titelstück metallene Hardcore-Fäden unter.
Als Ganzes betrachtet bzw. gehört hinterlässt das Album den Eindruck eines liedhaften Soundtracks mit Gesang, bei dem die Indizes nicht sklavisch alle vier bis fünf Minuten gesetzt werden müssen. So kommt es, dass der über acht Minuten lange Opener 'Demon' und das unwesentlich kürzere 'Adore' als Schlüsseltracks Zeit benötigen, um sich und die Intention der Combo zu entfalten.
Zwar erschließt sich ALARICs Absicht nicht - sie bemüßigen sich auch nicht, uns dabei zu helfen -, doch der emotionale Gehalt bleibt am Ende hoch genug, um über die Ecken und Kanten hinwegzusehen, die "End Of Mirrors" wie erwähnt in so hoher Dichte wie keiner seiner Vorgänger besitzt.
FAZIT: ALARIC sind eine Marke für sich und bieten auf "End Of Mirrors" anspruchsvolle Kost für Freunde von allem, was finster, wütend und abstrakt klingt. Wo sich andere penetrant irgendwelchen Szenen aufdrängen, ziehen diese vier Herren ihr eigenes Ding konsequent durch. Hut ab davor und für diesen typischen "Grower" von einem Album.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.05.2016
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