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Asphyx: Incoming Death

Stil: Death Metal

Cover: Asphyx: Incoming Death

Hm, nachdem Bob Bagchus 2014 ASPHYX verlassen hat, spielen mittlerweile mehr Uralt-Mitglieder von ASHYX bei SOULBURN als in der Originalband. Anyway, bei NAPALM DEATH ist das ja auch so ähnlich.

Da Bagchus aber auch als Songwriter in der Band aktiv war, sind natürlich Bedenken angebracht, ob ASPHYX auf „Incoming Death“ noch wie ASPHYX klingen würden. Aber Entwarnung, im Großen und Ganzen hält Gitarrist Paul Baayens, der auch Ideengeber bei HAIL OF BULLETS ist, Kurs, wenn auch eine stilistische Annäherung beider Bands nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Aber all das ist Gejammere auf hohem Niveau, denn während sich hier „Incoming Death“ seit Wochen in Dauerrotation befindet, kommt immer wieder der Begriff „Blaupause“ für die Scheibe in den Sinn, da man Death Metal kaum besser spielen kann als ASPHYX es hier vormachen.

ASPHYX haben auf „Incoming Death“ alles vereint, was das Herz des Old-School-Death-Metallers aufgehen lässt. Einen rasanten Start mit „Candiru“, Tür aufgerissen und es vergehen nur wenige Sekunden bis Martin van Drunen seine ersten schnellen ansatzlosen Haken setzt und der Hörer wegen der Wucht des Vortrags in die Knie geht. Das, was die Band aber auszeichnet, sind ihre doomigen Songs, in denen die Kaputtheit der Stimme van Drunens erst richtig zur Geltung kommt, dieses heisere Geheule ist einzigartig und intensiv. Obwohl der Mensch van Drunen ein sympathischer Typ ist, ist das hier die vertonte Bösartigkeit und absolut krank.

Geschwindigkeit und Walze halten sich auf „Incoming Death“ die Waage, die schnellen Songs – wie das bereits erwähnte „Candiru“ oder der Titeltrack – sind simple Schläge auf die Zwölf, die langsameren und längeren haben erstaunlich viel Groove und erinnern tatsächlich gelegentlich auch von der Melodieführung an BOLT THROWERs Macht. Neu im ASPHYX-Universum, aber absolut passend, sind die hoffnungslosen-hymnischen Momente, die zum Beispiel gegen Ende von „The Grant Denial“ oder dem phantastischen „Death: The Only Immortal“ auftauchen.

Schlagwerk-Neuzugang Stefan Hüskens ist eher als „Tormentor“ bekannt, da er unter diesem Pseudonym in mittlerweile gleich sechs Projekten und Bands tätig ist, deren bekannteste wohl DESASTER sein dürften. Sein polterndes Drumming passt zum ASPHYX-Sound wie die Faust auf's Auge, nicht zu stumpf, aber auch nicht überladen, genau das richtige Maß für alten Death Metal. Und wenn man schon bei Lobhudelei ist: Der Sound von „Incoming Death“ ist recht nahe an perfekt für Death Metal, die Gitarren wie attackierende Hornissenschwärme, die Drums organisch und der Gesamtsound bei aller Wucht trotzdem transparent. Respekt auch für diese technische Leistung, die im Unisound-Studio von Dan Svanö veredelt wurde.

FAZIT: Blaupause für das perfekte Old-School-Death-Metal-Album. Punkt.

Punkte: 14/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.10.2016

Tracklist

  1. Candiru
  2. Division Brandenburg
  3. Wardroid
  4. The Feeder
  5. It Came From The Skies
  6. The Grand Denial
  7. Incoming Death
  8. Forerunners Of The Apocalypse
  9. Subterra Incognita
  10. Wildland Fire
  11. Death: The Only Immortal

Besetzung

  • Bass

    Alwin Baayens

  • Gesang

    Martin van Drunen

  • Gitarre

    Paul Baayens

  • Schlagzeug

    Stefan Hüskens

Sonstiges

  • Label

    Century Media

  • Spieldauer

    47:50

  • Erscheinungsdatum

    30.09.2016

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