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Babymetal: Live At Wembley

Stil: Manga-Metal?

Cover: Babymetal: Live At Wembley

Hörbar knallende Pyros, ein ebenso hörbar staunendes Publikum und … ja, ein hörbar im Studio aufgebohrter "Live"-Sound kennzeichnen die erste Konzert-Nachlese des Phänomens BABYMETAL, wobei sich alles bestätigt - das Gute wie Schlechte, je nach Präferenz des Empfängers -, was die Gruppe ausmacht.

Bombastische Chöre, markerschütternde Growls und vergleichsweise dünne Kinderstimmchen, J-Pop, Techno und Dancefloor mit nahezu unglaubwürdig opulentem Sound ausgestattet (im Netz und auf den anderen Formaten der Veröffentlichung aber nachweislich wirklich so gespielt) … Naiv nervige Melodien im Verbund mit alledem passen absolut nicht, doch das mag den in diesem Hörerhaushalt nicht nachvollziehbaren reiz von BABYMETAL ausmachen. Die Kompositionen der Strippenzieher dahinter sind nach wie vor höchst substanzarm, weshalb es nicht selten die doof einfältigen Refrains richten müssen - oder unbesonnene Frickel-Solos, wobei die instrumentalen Parts noch am verträglichsten sind und andererseits wohl nicht einmal das darstellen, weswegen sich so viele von dem Ensemble angesprochen fühlen.

Wie dem auch sei, die Macher kleckern nicht, sondern klotzen auf allen Ebenen, packen eine CD bis zur Kapazitätsgrenze mit diesem Unfug voll und werden damit Erfolg haben. Dubstep-Elemente, Riffs aus dem extremen Todesblei und derbste Doublebass-Passagen lassen sich vorübergehend in diesem komödiantischen Kontext ertragen. Die "Halbballade" 'The One' und die DRAGONFORCE-Kollaboration 'Road To Resistance' in einer äußerst langen Fassung runden das Unterfangen als zwei Enden des gleichen Spektrums (mehr Event oder Happening, um es mal auf Neudeutsch auszudrücken als Musik spielende Band) ab. Das visuelle Paket (DVD/Blu-ray) hat wie vorauszusehen wesentlich mehr als die reine CD zu bieten, also wenn schon, dann bitte dort zugreifen.

FAZIT: BABYMETAL-Live-Release … war eigentlich abzusehen, oder? Schließlich speist sich das Projekt in erster Linie visuell. Allein von der "Musik" wird man nicht satt, oder? Hört überhaupt jemand BABYMETAL wegen der Sounds, die sie fabrizieren?

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.12.2016

Tracklist

  1. Babymetal Death
  2. Awadama Fever
  3. Yava!
  4. GJ!
  5. Doki Doki * Morning
  6. Meta Taro
  7. Amore
  8. Megitsune
  9. KARATE
  10. Ijime, Dame, Zettai
  11. Gimme Chocolate!!
  12. The One (English version)
  13. Road Of Resistance

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    earMusic / Edel

  • Spieldauer

    77:28

  • Erscheinungsdatum

    02.12.2016

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