Oh wie sie sich hier wieder einmal aufdrängen, die Vergleiche zu den nahezu übermächtigen Urvätern des Schweren und Alternativen: MELVINS haben im Laufe ihrer illustren Karriere viel Bockmist verzapft, doch ihre gewollten Erben BARDUS picken sich zum Glück die Trüffel aus dem Gesamtschaffen der Ikonen.
Gedrungener als das Debüt „Solus“ kommt “Stella Porta” daher; es ist eine kompakte Verbindung von sämigem Sludge mit Noise-Kanten, der man anhört, dass die Macher nicht erst seit neulich gemeinsam Musik machen. Das einseitige Geschrei hat zwar Methode, doch das bedeutet nicht, dass man beim Hören der sieben Tracks auf feinere Kniffe verzichten müsste. Der Stil der Gruppe, der sich hörbar durch Spielen aus dem Bauch heraus ergibt, zeichnet sich durch hohe Dynamik und gezielte Spannungsbögen aus, wie sie etwa ‘Monolith beispielhaft aufzeigt. ‘Sly King’ wiederum setzt auf einige ausgefeilte Harmonien abseits der üblichen Power Chords, und das treibende ‘Oracle’ hat Smasher-Qualitäten unter Fans von älterer (MASTODON) wie neuerer Genre-Schule (KVELERTAK).
FAZIT: BARDUS machen im Noise/Doom/Sludge-Kontext also alles richtig, ohne neue Claims für sich abzustecken.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.04.2016
Kyle Pierce
Justin Tuck
Justin Tuck
Ari Rosenberg
Solar Flare / Broken Silence
45:34
01.04.2016