Die prestigeträchtigen BLACK MOUNTAIN PROPHET gehen hiermit in die zweite Runde und schlagen sich zumindest gut. Die Gruppe aus den Staaten (woher sonst?) stagniert auf gehobenem Niveau, weil sie mit ihrem immer leicht behäbigen Blues Rock wenig Neues bietet und dank eines soliden Songwritings dennoch nichts anbrennen lässt.
Jarrod England prägt den Sound der Band mit seiner nöligen Stimme ungemein (der junge Mick Jagger lässt mitunter grüßen), falls er nicht gerade ein mehr an Soul beisteuert oder Counterpart Bob die Slide-Bälle zupasst und umgekehrt. Höhere Härtegrade erreichen BLACK MOUNTAIN PROPHET nicht und wollen das auch gar nicht.
Highlights sind schnell auszumachen und nicht unbedingt erstaunlicherweise ausgerechnet in den entspannten momenten zu finden: die Ballade "Front Porch Company", die Downtempo-Nummer "My Baby Don't Love Me" und das kurze wie entschleunigte "Milk Skin Woman". BLACK MOUNTAIN PROPHET sind eben keine Radaucombo, oh nein.
Die vielen Floskeln textlicher Art dürften auch nur diejenigen nerven, die nicht mit der Szene vertraut sind beziehungsweise ihrer längst überdrüssig wurden - aber hören die hier überhaupt rein? Eben.
FAZIT: Wein, Weib und Gesang - oder eher doch Whiskey, klar - BLACK MOUNTAIN PROPHET sind nichts für moderne Blues Rocker, sondern bedienen eher die gesetzte Fraktion und haben sich in dieser Nische trefflich eingerichtet "Tales From The South" bietet nichts weniger als dies: Südstaaten-Mucke, die aus der Zeit gefallen zu sein scheint, aber längst auch in europäische Wohnzimmer passt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.08.2016
Brian Witty
Jarrod England
Jarrod England, Bob "Action Earl" Watkins
Chris Hardesty
Grooveyard / Just For Kicks
49:48
15.07.2016