Beachtlich, was BLACK PEAKS als Debütanten hier vorlegen: "Statues" hört sich von vorne bis hinten nach einer wenn nicht abgeklärten, so doch fest entschlossenen Band an, die genau weiß, was sie möchte. Stilistisch steht hier ein schwer zu kategorisierender Bastard aus grob modernen Metal-Riffs, alternativ-progressiven Anwandlungen und für ihre Heimat bezeichnendem Alternative Rock zur Diskussion.
BLACK PEAKS stammen aus dem englischen Brighton und streichen mit ihre Klangfarben mit der groben Kelle auf eine Tapete aus fast RADIOHEAD- oder MUSE-artiger Eleganz. Wem diese Beschreibung zu schwurbelig klingt, sei gesagt, dass die Band das Kozept Hart-Zart im Wechsel auf originell unverbrauchte Weise fortführt. Wessen Geisteskinder die jungen Musiker sind, meint man wiederholt zu erkennen, schimmern doch hier und dort neuere KILLING JOKE durch, und dass man sich auch an das rüde Moment von OCTOBER FILE (höre den Opener "Glass Built Castles") erinnert fühlt, passt da nur zu gut ins Bild.
Immerhin sind diese Nachbarn von BLACK PEAKS ausgesprochene Liebhaber von Jaz Coleman und Co., aber wie gesagt: "Statues" ist eine Marke ganz für sich allein und von steter Spannung durchzogen, nicht zuletzt dank quirlig verspielter Gitarren sowie der Gegenüberstellung von Dissonanzen und anheimelnden Harmonien im Wechsel. Das unumstößliche Highlight der Scheibe markiert gleich hinter dem bittersüßen "Saviour" sowie dem Finale "To Take The First Turn" mit Gastsänger Jamie Lenman (REUBEN) das erst nach mehr als sieben Minuten über die Zielgerade laufende "Hang 'Em High".
FAZIT: Auch wenn OCEANSIZE seinerzeit mit revolutionärerer Musik aufwarteten, als sie das Rockparkett betraten, lassen sich BLACK PEAKS in puncto Ethos und Musikverständnis mit ihnen Vergleichen. In jedem Fall handelt es sich bei ihnen um eine schrankenlose, zeitgenössische Rockband, die noch von sich reden machen wird.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.09.2016
Andrew
Will, Joe
Joe
Liam
Cooking Vinyl / Sony
51:39
05.08.2016