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Black Table: Obelisk

Stil: Black Metal

Cover: Black Table: Obelisk

New York und Black Metal, da kommen zuerst KRALLICE oder BLACK ANVIL und NEGATIVE PLANE in den Sinn, doch auch BLACK TABLE, die gleichwohl zu einer neueren Generation zählen, sind schon seit einiger Zeit am Start und haben sich jener amerikanischen Lesart des Stils verschrieben, die eher nicht nach Bäumen umarmenden Musikern klingen, so wie sie sich im Westen des Landes tummeln.

"Obelisk" bewegt sich klanglich im Sog der Veröffentlichungen der genannten, lässt aber immerzu auch besinnliche Momente zu und wirkt auch dank seiner druckvollen, fast warmen Produktion nie schroff abweisend. Die Gitarren flirren "postig", die Atmosphäre ist keine erdrückend negative, sondern eher unverbindlich, und Mers Sumida schreit sich die Seele aus dem Leib, ohne wie irgendeine Genre-Stimme zu klingen. Diese hörbar bemühte Verbindlichkeit (statt Beliebigkeit) zeichnet BLACK TABLE im Wust der Szene unbedingt aus.

Die Kompositionen halten dem Soundideal stand. 'Helm' und 'Homo Ergaster', zwei mit viel Doom versetzte Tracks, stellen die Ausschläge nach oben im konstant packenden "Liederkanon" dar, den BLACK TABLE mit "Obelisk" eingereicht haben. Der Gesamteindruck, den die Scheibe hinterlässt, ist beklemmend, aber nicht völlig unkonstruktiv; vielmehr besteht bei all dem spürbaren Kummer offensichtlich Anlass zur Hoffnung.

FAZIT: Finster urbaner Black Metal mit Lichtblicken? Auf jeden Fall bereichern BLACK TABLE die internationale Szene mit diesem Album um eine weitere Facette, mit der man so nicht gerechnet hätte. Nicht dass es sich um Blumenkindler handelt, aber irgendwie scheint bei aller Bedrücktheit Anlass zur Hoffnung gegeben zu sein.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.10.2016

Tracklist

  1. Equilateral
  2. Obtuse
  3. Helm
  4. Shadow
  5. Gargantua
  6. Cromagnon
  7. Homo Ergaster
  8. Closing

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Moment Of Collapse

  • Spieldauer

    41:55

  • Erscheinungsdatum

    14.10.2016

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