Digital bereits im Oktober letzten Jahres veröffentlicht, geht „378“ auf CD zeitgleich mit dem Geschwisterchen „24615“ auf CD im April 2016 an den Start, ergänzt um den Bonustrack „#4“ (dem Nebenprojekt ÇUB zugeschrieben). Warum das Duo nicht komplett als Longplayer namens „37824615“ auf die Menschheit losgelassen wurde, stellt sich augenblicklich als Frage.
Denn ergänzt hätte es sich feinst, weswegen Andreas Schiffmanns Review von <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2016/CA/24615" rel="nofollow">"24615"</a> ohne Probleme und Einschränkungen auch auf „378“ anwendbar ist. Vielleicht sind für die fordernde Musik von ÇA ja rund zwanzigminütige Happen genug, wofür einiges spricht. Dabei beginnt „378“ geradezu einschmeichelnd, mit filigranen, leisen Gitarrenklängen, bevor nach vierunddreißig Sekunden die Hölle losbricht. Ein lautes, wortloses Schreien, das sich hinter hämmernden Gitarren, Bass und Drums austobt, eine Explosion, die eine volle Minute andauert, bevor das Trio in ruhigere Gefilde zurückkehrt. Die durch kurze Pausen, rhythmische Wiederholungen und heftige Eruptionen gerne unterbrochen werden.
So verläuft „378“ weiter, zwischen mathematisch kalkulierten Passagen, Freejazz im Geist des Punk und sich sacht vorantastenden Zwischenspielen. Erinnert in den besten Momenten an entfesselte KING CRIMSON auf der Suche nach Momenten wiederkehrender Ruhe in Zeiten hektischer Betriebsamkeit.
FAZIT: „378“ ist ein erstaunlich eingängiges, weitgehend instrumentales Spiel mit disparaten Polen. Zwischen herumtrottendem Schlendrian voller Wiederholungen und einem ausgeklügelten Zirkeltraining in Noise, lässt es sich aushalten. Nicht wohlig und behaglich, aber angespornt und amüsiert.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.05.2016
Quentin Mascarino
Lucas Ottin
Julien Jousselme
Atypeek Music/Vox Project
20:53
08.04.2016