Hier rappelt es dreimal auf anstrengende Weise, und der Kenner weiß bereits beim Sichten des Label-Namens, woher der Hase von CHAMAN CHÔMEUR (ungefähr: “arbeitsloser Schamane”) hoppelt … und Haken schlägt, denn die Gruppe spielt noisigen Math Rock, der wiederholt an OstinatO (“Chasing The Form”!) oder crtlaltdelete gemahnt, bloß mit einem transparenteren Sound, der zumindest diesem Rezensenten mitunter zu trocken vorkommt.
Die Macher legen keinen Wert auf Klangfülle, sondern agieren nach dem Motto “what you hear is what you get”. So erweckt “18759” wiederholt den Eindruck, bei dem Song-Trio handle es sich um aus dem Stegreif ersonnenes Material, das miteinander verklebt wurde, was dann teilweise bis zu einer Viertelstunde dauern kann, bevor es über die Zielgerade geht – stolpernd natürlich, was sonst? Den Verdacht, CHAMAN CHÔMEUR würden willkürliche Jams aneinanderhängen, zerstiebt (wenn auch nicht gänzlich) allerdings die Feststellung, dass insbesondere an der Gitarrenfront motivisch gearbeitet wird. Was letzten Endes nervt, sind scheinbar willkürlich gesetzte Drone- und Geräusch-Parts, die nerven und die ansatzweise harmonischen Momente verderben.
Unter dieser Krankheit leiden viele artverwandte Bands, und so kommt es, dass man diese hier …
FAZIT: … nicht über den Durchschnitt hinaus in den Adelsstand erheben kann.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.08.2016
Thomas Coquelet
Léo Rathier
Marc-Antoine Moercant
Atypeek
29:34
05.08.2016