Jo, speckige Lederjacken, Bierdosen und Danebenbenehmen als Programm … Diese Damage kommen nicht aus Schweden, sondern sind Frankfurter, klingen aber nach der kurzen Welle Ende der Neunziger aus Skandinavien. Stichwörter? HELLACOPTERS, BACKYARD BABIES, GLUECIFER, was sonst?
Dabei geben DAMAGE eine prima Figur ab, ohne nur um ein Haarbreit vom durch andere etablierten Kurs abzuweichen. Das kann man anbiedernd finden, aber es klingt auf "Do The Damage" nicht nur glaubwürdig, sondern kommt ungeachtet solch kritischer Überlegungen außergewöhnlich variabel daher, zumindest insoweit es nicht den selbst auferlegten Stilrahmen sprengt.
Die Scheibe strotzt vor Gitarrenleads, reißerischen Solos und gar nicht einmal so offensichtlichen Zitaten erwiesener Idole der Band, die man nicht weiter nennen muss, aber wenigstens in der ersten Generation (Seventies, ROSE TATTOO, MC5 und so) verortet, nicht unter den Wiedergängern aus späterer Zeit.
Daher also ein Großteil der Authentizität doch wie gesagt: DAMAGE punkten im Angus-Young-Fistraiser "Shoot It Out" oder im rotzigen Uptempo-Höhepunkt "Bad Look Dog" durch jene sprichwörtliche Street Credibility, die über alle Zweifel erhaben ist und selbst Redundanzen rechtfertigt. Bands wie diese mag es zuhauf geben, doch diese hier macht ihr Ding überdurchschnittlich gut und schlichtweg Spaß.
FAZIT: Schweinerock - file under those already mentioned above. Wo Labels keinen Mut mehr aufbringen, innovative Gruppen zu signen, stellen Emulatoren wie DAMAGE den Idealfall für den Hörer dar - allseits Bekanntes schmackhaft aufgewärmt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.08.2016
Chuck Belly
Danny Damage
Danny Damage, Dr. Bats
Lil Val
Bacillus / Bellaphon
35:56
26.08.2016