Für seine erste Soloscheibe überhaupt, die anlässlich nunmehr 25 zu feiernder Jahre im Musikgeschäft erscheint, hat sich Edu Falaschi etwas halbwegs Besonderes einfallen lassen: "Moonlight" enthält umarrangierte ANGRA-Stücke und das ALMAH-Lied "Breathe" in einem kammerorchestralen Gewand, das die Macher hinter dem Sänger gekonnt zurechtgeschnitten haben.
Kitsch bleibt auf "Moonlight" weitgehend außen vor, doch es ist natürliche eine ausgesprochen ruhige Scheibe ohne jegliche Instrumente aus der Rock-Sparte. Dabei stellt sich heraus, wie gut eigentlich energetische Tracks der Marke "Nova Era" (vor 15 Jahren ein fieser Ohrwurm) oder das auch in "klassischer" Form kraftvolle "Nova Era" rein akustisch funktionieren.
Am Ende ist "Moonlight" selbstredend eine reine Fan-Veranstaltung, aber wer sich generell für Metal im Crossover mit Klassik erwärmt und keine Offenbarungseide durch aneinander vorbei musizierende Orchester- wie Band-Musiker erleben, sondern die Ideale beider Bereiche vereint hören möchte, darf Edu Falaschis Geschenk an sich selbst ebenfalls checken.
FAZIT: Wenn man eines aus "Moonlight" schließen kann, ist es die Güte der Kompositionen von ANGRA, die fast das gesamte Album ausmachen. Das brasilianische Aushängeschild in puncto Melodic Metal wird seinem Ruf hiermit indirekt gerecht (beteiligt war ja niemand aus der Band), denn die teilweise recht alten Stücke haben auch in dieser Form nichts von ihrem Reiz verloren.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.06.2016
Edu Falaschi
Tiago Mineiro
Adriano Machado (Arrangements), Joao Frederico Sciotti, known as Derico (Flöten, Saxofon), and Sandami (percussion)
Pride & Joy / Edel
50:34
20.05.2016