Ganz schön rabiat geht es bei den Franzosen FISHING WITH GUNS zu, denn die Band bietet eine recht eigenwillige Mischung aus durch und durch finsteren Rock- bis Metal-Spielarten: ein Schuss apokalyptischer Post Hardcore (NEUROSIS, CONVERGE) verschmilzt mit fiesem US-Sludge (HIGH ON FIRE) und einem gerüttelten Maß Unberechenbarkeit, wobei das Songwriting einen Tick einfallsreicher ausfallen könnte.
Die vorab als Singles vorgestellten Stücke "It's Poutring" und "Moshpute" (Südstaaten-Doom-Riffs treffen auf bassigen Noise Rock) stechen eindeutig hervor. Frontmann Iñigo ist nicht der ausdrucksstärkste Sänger auf seinem Feld, erfüllt aber seinen Zweck als "Vocalizer" der rein musikalisch abgebauten Aggressionen. Schwingen FISHING WITH GUNS nicht den groben Knüppel, schwelgen sie in allzu beliebigem Post Rock ("Silence Is Violence"), der dem Album zwar zur Abwechslung gereicht, aber nicht so recht ins Bild passt. Hier geht das Unberechenbare eher nach hinten los.
Wegen des Gesangs und der unausgegorenen Kompositionen hinterlassen die fünf Herren am Ende nur einen durchschnittlichen Gesamteindruck. Vielleicht wollten sie mit dieser Scheibe zu viel, denn am ehesten gefallen sie in ihren zwanglosen Momenten - eben wenn sie munter drauflos rocken wie in "Supercharged".
FAZIT: Interessantes Gemisch, mäßige Umsetzung. Wer sich einen Bastard der genannten Bands vorstellen kann und quasi darauf gewartet hat, sieht diese Einschätzung vielleicht anders.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.03.2016
Guix
Iñigo
Seta
Tof
Eigenvertrieb
43:32
18.03.2016