So, so von BEATLES bis SOUNDGARDEN reichen die Einflüsse von FLUXMEISTER, also von alles zu nichts und wieder zurück, und vor allem nach letzterem - also nicht den Seattlern, sondern nach heißer Luft - klingen diese Langweiler aus Deutschland letztendlich.
FLUXMEISTER spielen labbrige "Rock"-Musik, sauber produziert und tatsächlich an zahlreichen Genres (Funk, Samthandschuh-Fahrstuhl-Jazz) schrammend, weil die Musiker ihr Handwerk solide beherrschen. Woran es vor allem hapert? An Sänger Joachims gestelztem Vortrag und teilsweise wirklich zum Fremdschämen anregenden Textgut.
Der Poet schmückt Alltäglich- und Nichtigkeiten allzu blumig aus ("Augenklappe"), während das Quartett belanglos vor sich hin plätschert. Zugegebenermaßen lässt wenigstens die Dynamik der Scheibe aufhorchen, denn sowohl in Sachen Arrangement als auch produktionstechnisch hat "Firnis" Hand und Fuß. Ein recht spannend strukturiertes Stück wie "Lebe laut" stellt in dieser Hinsicht einen Höhepunkt dar.
Das virtuos nervöse "Crimson" ist allerdings der unumstößliche des Albums, vielleicht gerade weil es sich um ein Instrumental der quirligen Art handelt. Hier sollten FLUXMEISTER in Zukunft hingehen, dann wird jedenfalls dieser Rezensent ihre ohne jeden Zweifel bestehende Lauterkeit im Menschlichen auch musikalisch zu schätzen wissen. Die relativ harten Momente von "Zorn" gefallen ebenso.
FAZIT: FLUXMEISTER bemühen sich um Eigenständigkeit, doch ihnen fehlen nicht einmal die spielerischen Ideen, sondern Biss, Aussagen und ein Händchen für entschlossenes bzw. nachhaltiges Songwriting. Hängen bleibt beim Hören von "Firnis" nämlich nichts.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.01.2016
Chris Umbach
Joachim Villwock
Frank Schirmer, Joachim Villwock
Niels Wagner
DMG / Broken Silence
46:27
15.01.2016