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Gefrierbrand: Weltenbrand

Stil: Black / Death / Thrash Metal

Cover: Gefrierbrand: Weltenbrand

Metal mit Weltkriegs-Bezug die Hundertste … gähn. GEFRIERBRAND schlagen sich auf dieser Independent-Produktion recht wacker, sind aber entgegen ihrer Ästhetik kein MARDUK- oder ENDSTILLE-Klon, sondern verschränken ein paar Black-Anteile mit Thrash- und Death-Anwandlungen. Extreme Metal nennt man das heute auf Neudeutsch.

Viehischer Schlagzeuger, dieser Herr Yannick, zumal klanglich solide wie glaubwürdig inszeniert, und Frontmann Herr S. intoniert erfreulich klar, sodass man seine Texte gut versteht. Nicht dass sie eine besonders originelle Aussage bieten, geschweige denn über den üblichen Kosmos hinausgehen würden, aber es hat schon aufgesetzter anmutende Sänger gegeben, gerade im extremen Bereich.

Kompositorisch setzen GEFRIERBRAND auf Transparenz, statt immer nur zu rasen und ein verwaschenes Soundbild zu riskieren, in dem untergeht, dass sie sich durchaus Gedanken um Hooks wie Dynamik gemacht haben. "Weltenbrand" zeichnet sich durch ein paar ganz schmissige Melodien aus, die den unschönen "Dichten wie EISREGEN"-Eindruck ein Stück weit aufweichen, den die Lyrics vermitteln. In diesem Fall ist die gute Artikulation des Shouters ein Pferdefuß.

GEFRIERBRAND dienen sich in erster Linie dem Total-Untergrund ihrer Heimat an. Sie haben ihren handelsüblichen Kraftmeier-Metal ordentlich eingespielt und produziert, dürften live ordentlich auf den Putz hauen und haben (hoffentlich) keinen Anspruch auf die Weltherrschaft, Themenkosmos hin oder her.

FAZIT: Solider Haudrauf mit Texten, die auch Schulabbrecher verstehen, mit einer ebensolchen Zeitgenossen angemessener Bildersprache. Könnte mal was draus werden, wenn die Pforzheimer das elende Stakkato bleibenließen.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.11.2016

Tracklist

  1. Intro
  2. Das Märchen vom Krieg
  3. Ideenreich
  4. Fabula Realitas
  5. Vanitas
  6. Jahrhundert
  7. Trauma
  8. Heilige Nacht
  9. Last Call
  10. Goldstadt

Besetzung

  • Bass

    Dennis

  • Gesang

    Herr S.

  • Gitarre

    Säsch, Frosch

  • Schlagzeug

    Yannick

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    36:45

  • Erscheinungsdatum

    12.11.2016

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