Mit ihren Sludge-Spurenelementen im schwarzmetallenen Kontext sind GLORIOR BELLI von jeher eine originelle Band gewesen, ohne vordergründig wie Neuerer zu klingen. Vielmehr ist es so, dass sich die vermeintlich unvereinbaren Stilmittel trefflich ergänzen, doch dessen ungeachtet haben die Franzosen für ihr neues Album seltener in die Südstaaten der USA geschielt.
Der Qualität ihrer Kompositionen bricht dieser Verzicht nichts ab, bloß dass “Sundown” eben selten bis gar nicht von Blues-Andeutungen zehrt, sondern durch subtile Melodik gewinnt. Das tut guter Black Metal häufig, aber eigenständig bleibt diese Band dadurch, dass sie trotz gelegentlicher Raserei insbesondere im mittleren bis langsamen Geschwindigkeitsbereich punktet. Das schleppende ‘World So Spurious’ dient als fabelhaftes Beispiel dafür, wohingegen für Billy Bayou und Co. untypisch ein rasender und sogar überlanger Song im Mittelpunkt steht:
‘Thrall Of Illusions’ ist das Auge des Sturmes, aber alles andere als ruhig, und wird lediglich vom später folgenden ‘Upheaval In Chaos Waters’ überboten, einem live in Zukunft nicht wegzudenkenden Stück für die Gruppe.
FAZIT: Mit dieser guten Scheibe mögen GLORIOR BELLI einen Übergang beschreiben: Variation des von ihr Bekannten mit einem bestimmten Schwerpunkt, aber was kommt als Nächstes?
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.06.2016
Infestvvs
Infestvvs
Infestvvs
Infestvvs
Agonia / Soulfood
45:59
20.05.2016