HATEBREED, die Siebte. Die einzige echte Hardcoreband, die es regelmäßig auf die Festivalbühnen schafft, meldet sich drei Jahre nach "The Divinity Of Purpose" zurück. Was man gemacht hat? Wahrscheinlich sich gefreut, sich rechtzeitig von Drummer Papantoniou getrennt zu haben. Aber auch acht Jahre nach dessen Ausstieg bei HATEBREED fällt natürlich deren Name, wenn es um dessen Verurteilung wegen Mordes geht. Ach ja. Und SLAYER gehört.
Vielleicht ist Drill Sergeant Jasta deshalb so mieser Laune. Und die lässt er auf konstant hohem Aggressionsniveau am Hörer aus. Das schafft auf längere Dauer sonst eigentlich nur EMINEM. Ob ich bekifft bin? Nein. Was man Jasta und der modernen Tontechnik allerdings zugute halten muss: Der Anteil der Textpassagen, die tatsächlich bei aller Brüllerei verständlich sind, ist erstaunlich hoch. Und Jasta ist weder der prollige amerikanische Redneck noch eine Dumpfbacke, sondern ein durchaus politischer und kritischer Mensch, siehe zum Beispiel „Us Against Us“ oder „Serve Your Masters“.
Aber HATEBREED sind natürlich nicht nur die Jasta-Show, sondern eine gut eingespielte drückende Riff-Maschine, die weiß, wie man die Massen zum Hüpfen kriegt. Und während der Vorgänger recht abwechslungslos stumpf vor sich hin stampfte, ist man heuer etwas um Abwechslung bemüht. Seien es die SLAYER-Riffs im Opener oder die Blastbeats zu den obligatorischen Gang-Shouts in „Walking The Knife“. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber willkommene Abwechslungen, die „The Concrete Confessional“ zu einer gelungenen Hardcorescheibe machen.
FAZIT: HATEBREED erfinden weder sich noch Hardcore neu, gehen aber etwas variabler zu Werke als zuletzt. Macht ganz simpel in der Summe ein gelungenes Album.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.05.2016
Chris Beattie
Jamey Jasta
Frank Novinec, Wayne Lozinak
Marr Byrne
Nuclear Blast
33:36
13.05.2016