Die HOLMAN AUTRY BAND verortet sich selbst irgendwo zwischen METALLICA und Hank Williams, was zunächst einmal spleenig bis eklektisch anmutet, aber ein Stück weit nachvollziehbar ist, wenn man ihre vierte Veröffentlichung hört.
Hetfield und Co. hört man allerdings nur mit viel Liebe heraus, und selbst dann ist nur ihre "Load"-Phase mitsamt allen Blues-Anwandlungen vorstellbar, was aber kaum einen Einfluss auf HOLMAN AUTRY BAND geübt haben sollte. Immerhin schürfen die Jungs tief im Wurzel-Kanon amerikanischer Musiktradition: Southern Rock hier und etwas Country dort, eine Messerspitze Heartland und natürlich viel Folk, gleichwohl dieser elektrifiziert wurde.
Mit dieser Mischung versetzen die Musiker aufs Radioformat zugeschnittene Stücke, die massentauglich sind und dennoch höheren Höreransprüchen genügen. King und Walker schreiben bei aller Poppigkeit relativ tiefsinnige Texte, bei denen man innehält, bedienen aber auch Gemeinplätze, was indes gar nicht negative zu Buche schlägt, weder in "Home To You" noch beim eröffnenden "Friday Night Rundown", wobei die Titel jeweils für sich selbst sprechen.
Wer sich also mit einer Mischung aus LYNYRD SKYNYRD, mittleren BON JOVI und dem späten Tom Petty zufriedengibt, ohne auf Originalität zu pochen, wird hiermit glücklich.
FAZIT: HOLMAN AUTRY BAND bieten nichts besonderes im weiten Americana-Feld, verfügen aber über einen emotionalen Sänger, der Anknüpfpunkte zur Identifkation mit der Gruppe und ihrer Musik bietet … und stimmen die Gefühle bzw. ist das Herz an der richtigen Stelle verortet, rechtfertigt jede Kapelle ihr Dasein quasi automatisch.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.09.2016
Casey King
Casey King, Josh Walker
Brodye Brooks, Josh Walker
Brandon Myers
Just For Kicks
50:28
12.08.2016