Dem metallischen Sound des Kohlekeller Studios zum Trotz, den sich HOPSCOTCH angedeihen ließen, ist "Lebenszeichen" in erster Linie ein Punk-Album mit zahmen Hard-Rock-Momenten und einer ebensolchen Spielkultur, denn allzu rüde lassen es die Musiker nicht angehen, geschweige denn, dass sie dezidiert politische Meinungen kundtun würden.
Offengestanden ziemlich doofe Mobilmachungstexte ziehen den Gesamteindruck ebenso herunter wie die von den einschlägigen anderen Deutschrockern allzu bekannten Brüderlichkeits-Predigten eingedenk Verklärung irgendwelcher besseren Vergangenheiten, auch wenn es sich dabei dankenswerterweise eben nicht um Historie im Gesellschaftsrahmen handelt.
Angesichts des vorherrschenden Präteriums, mit dem HOPSCOTCH ihre Lyrik gestalten, stellt sich die Frage, inwieweit sie aktuell sein möchten, aber sei's drum: "Lebenszeichen bedient eben schnöde Geister, und dem Autor dieser Zeilen ist gerade egal, ob er damit Kulturarroganz hervorkehrt oder nicht. Man bringe Argumente gegen die hier gestellten Behauptungen hervor.
Nette Angelripper-soundalike-Stimme auch.
FAZIT: Handelsüblicher Deutschrock, der im Sog von FREI.WILD oder KRAWALLBRÜDER sicherlich ein paar Käufer finden dürfte, spielerisch wie klanglich definitiv Oberklasse, was in diesem Kontext und auf die Rockszene insgesamt bezogen aber nicht viel heißt.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.12.2016
Juli
Markus
Kai, Basti
Chiir
SPV / Laute Helden
51:58
02.12.2016