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If These Trees Could Talk: The Bones Of A Dying World

Stil: Post Rock

Cover: If These Trees Could Talk: The Bones Of A Dying World

Nach einer ersten EP 2006 und zwei weiteren Alben, die völlig zurecht als Referenzwerke des Genres angesehen werden können, folgt nun vier Jahre nach "Red Forest" mit "The Bones of a Dying World" das nächste dicke Ausrufezeichen von IF THESE TREES COULD TALK.

Wohingegen so manch anderer Genrevertreter früher oder später den eigenen Sound um elektronische Spielereien erweitert oder gar mit der instrumentalen Linie bricht, bleibt das Quintett aus dem amerikanischen Ohio auch nach elfjährigem Bestehen seiner Linie treu. Dementsprechend wird auch auf "The Bones Of A Dying World" das Post-Rock-Rad nicht neu erfunden, dafür jedoch so gut dargeboten, wie man es nur äußerst selten zu Ohren bekommt.

Mit gleich drei Gitarristen kann die Band nicht nur in der Theorie aus den Vollen schöpfen, sondern macht von diesem Potenzial auch munter Gebrauch. Die Rollen sind zwar zumeist recht klar zwischen Rhythmik, Melodieführung und atmosphärischen Parts verteilt, Jeff Kalal, Cody Kelly und Michael Socrates verstehen es dabei jedoch, sich je nach Bedarf sinnvoll zu ergänzen, zu unterstützen oder auch den jeweils anderen die nötigen Freiräume zu Entfaltung zu überlassen. Das Ergebnis sind neun Songs, die zugleich abwechslungsreich wie fokussiert zu überzeugen wissen.

Dabei pendeln die Stücke zwischen post-metallischer Rhythmik, eingängigen Leads und träumerischen Klangkonstrukten. Selbstverständlich trägt auch hier das obligatorische Hall- und Delay-Gebräu zum genretypischen Sound bei, ohne dabei jedoch zur bloßen Effekthascherei zu verkommen. Auf "The Bones Of A Dying World" funktioniert nicht nur jedes Stück gleichermaßen für sich wie im Kontext, sondern diese würden auch allesamt unplugged noch eine hervorragende Figur machen.

FAZIT: Hier ein wenig TOOL, da etwas ISIS, dazu eine Prise TIDES FROM NEBULA und PELICAN, aber vor allem eines: jede Menge IF THESE TREES COULD TALK. "The Bones of a Dying World" ist die logische Weiterentwicklung von "Red Forest", ohne dabei den eigenen, charakteristischen Sound aus den Augen zu verlieren. Ein weiteres starkes Album in einer bemerkenswerten Diskografie.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.07.2016

Tracklist

  1. Solstice
  2. Swallowing Teeth
  3. Earth Crawler
  4. After The Smoke Clears
  5. The Here And Hereafter
  6. Iron Glacier
  7. The Giving Tree
  8. Berlin
  9. One Sky Above Us

Besetzung

  • Bass

    Tom Fihe

  • Gitarre

    Jeff Kalal, Cody Kelly, Michael Socrates

  • Schlagzeug

    Zack Kelly

Sonstiges

  • Label

    Metal Blade Records

  • Spieldauer

    54:35

  • Erscheinungsdatum

    03.06.2016

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