Oh, neuer VOIVOD-Song.
Aber nach knapp einer Minute räumt das fünfköpfige australische Abrisskommando IN DEATH... mit dem Gedanken und überhaupt auf. Technischen Death Metal schreiben sich die Männer mit ihrer Bassistin auf die Fahnen, die sie aber nicht in den Wind hängen. Stattdessen kreieren sie ein recht eigenes Gebolze, dass nicht nur geografisch weit entfernt jeder Schwedentradition ist.
IN DEATH... sind auf ihrem Debüt nach zwei EPs härter als jeder Blondschopf und weniger eingängig, sondern tatsächlich vertrackt im Songwriting, ohne unhörbar zu werden. Es braucht nur eben ein paar Durchläufe, bis man den Ansatz nachvollziehen kann. Und der heißt in Strophen gerne mal krummes Stakkato-Riffing, das durch schnelle fließende Riffs aufgelockert wird, während Zottelkopf Pressnell böse und extrem angepisst growlt. Das passt hier wie die Faust auf's Auge und lässt Songs wie „Fuck Your Kind“ oder „Bow To Your Master“ zu wütenden Faustschlägen werden. Wagt man den direkten Vergleich mit anderen australischen Extremsportlern wie PSYCROPTIC, sind IN DEATH... doch anders gelagert, da viel stumpfer und brutaler.
Wer nun meint, dass sich technischer Death Metal und Stumpfheit im positiven Sinne ausschließen, wird hier eines Besseren belehrt, da IN DEATH… es verstehen, eine Menge rhythmisch abgefahrener Riffs aus dem Ärmel zu schütteln, aber auf flirrende Gitarren beispielsweise vollständig zu verzichten, stattdessen aber in straighten Zwischenparts ordentlich grooven und tatsächlich in weniger als einer handvoll Momente Melodien ins Spiel bringen. Das nenne ich konsequent.
FAZIT: Eingängig sind die australischen Death Metaller IN DEATH... wenig, dafür aber umso brutaler. „The Devil Speaks“ überrascht dabei mit technischem Anspruch, strapaziert aber gleichzeitig erheblich die Nackenmuskulatur. Lohnt sich.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.10.2016
Danika Fleming
Kell 'Krugga' Pressnell
Ray ‘Rah Rah’ Temperley, Brian Page
Ben 'K.G.' McKay
Eigenproduktion
38:54
23.09.2016