Hier schmoren ein paar Griechen im (landes-)eigenen Saft: Eingedenk des gesichtsloses Covers (motivisch wie im übertragenden Sinn), bei dem man sofort weiß, dass Seth Siro Anton dahintersteckt, heischen INACTIVE MESSIAH die Aufmerksamkeit der Klientel von SEPTICFLESH mit handwerklich souverän umgesetzten, aber leidlich spannenden Modern Metal der finsteren Art, dessen Wurzeln im Death Metal liegen.
Was SOILWORK oder DARK TRANQUILITY spielerisch spritziger hinbekommen haben, versuchen die Südosteuropäer mit feisten Riffs und bemüht epischen Refrains, bloß dass sie ihren Ideenmangel nicht kaschieren können. Den aktuellen Stcken des Kerntrios, das sich um Christian Cambas (tüftelte hinter den Reglern von CHAOSTAR oder ENDSIGHT) verstärkte, geht neben dem Spielwitz auch jegliche progressive Ambition ab, weshalb sie sich allzu rasch durchschauen lassen.
Auch die leidlich aufwändige Orchestrierung verhehlt nicht, dass man es vorwiegend mit RAMMSTEIN-artigen Stampfern wie "24 Carat Blood" zu tun hat, angereichert allenthalben durch zweckmäßige Leads und immer wieder Synthesizer-Störgeräusche, die fast schon aus der Dub-Schublade stammen könnten. das macht INACTIVE MESSIAH aber auch kein bisschen innovativer oder gegenwartsrelevanter, denn …
FAZIT: … die Songs auf "Dark Masterpiece (ha ha) stimmen einfach nicht. Dass sich INACTIVE MESSIAH in der Vergangenheit in erster Linie durch eine Coverversionen von Michael Jacksons "Beat It" hervortaten, sollte Interessenten an diesem höchst durchschnittlichen Bombast-Death-Konstrukt im Vorfeld zu denken geben. Hier werden mit weit aufgehender Klanghefe kompositorisch fade Brötchen gebacken.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.04.2016
Xristos Ven, Thanos Jan
Thanos Jan
Michalis Kas
Growl Records / Soulfood
41:56
15.04.2016