Death Metal der neueren Schule spielen diese Hannoveraner - oder genauer gesagt: INQUIRING BLOOD grooven und stakkato-en sich durch den Underground, ohne eine merkliche Duftmarke zu setzen, denn ihre zeitgenössische Stilübung mit einstweiligen Bezügen auf alte Tugenden ist durch und durch konventionell, vor allem jedoch in Sachen Songwriting reiner Durchschnitt.
INQUIRING BLOOD tun sich mit ihrem gesichtslosen Grunzer-Kreischer ebenso wenig hervor wie mit er standesgemäßen, aber wenig dynamischen Produktion von "Morbid Creation" ("origineller" Titel auch …). Erschwerend hinzu kommen Texte, die gewöhnlicher und klischee hafter nicht sein könnten: Mord und Totschlag allerorts, keinerlei zum Nachdenken anregende oder auch nur ironische Brechungen.
Die Sache ist also derart bierernst gehalten, dass man fast darüber lachen könnte, so man kein Geld für die Scheibe ausgegeben (oder zur Warnung erst diese Kritik gelesen und davon abgesehen) hätte. Die flotteren Stücke ('Hell Commander', 'Voices', 'Nuclear Massacre') wirken erwartungsgemäß zwingender als der beschwerlich dahingeriffte Rest, und am Ende war's viel Lärm um nichts.
FAZIT: Death Metal von der Stange, okay produziert und umgesetzt.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.12.2016
Marco, Daniel, Lars, Flo
Kernkraftritter / Alive
37:23
11.11.2016