Braucht man glattgebügelte Sounds von einer "Auch-Musikerin", die in erster Linie als Internet-Phänomen und B-Sternchen gilt, Abnehm-Tipps gibt und zuerst gut aussieht, bevor sie sich ans Mikrofon stellt? Dass hier das Label SPV dahintersteckt, täuscht darüber hinweg, wie wenig Lamiya Slimanis Debütalbum mit Rock zu tun oder generell in irgendeiner Weise über den Radio-Mainstream bzw. Beschallungs-Muzak hinaus zu bieten hat.
Sublabel Peppermint Jam heißt: House-Produzent Mousse T. hat Hand an "Reflections" gelegt. Demzufolge klingt die Scheibe durch und durch "gekonnt", wenn es um zeitgenössischen Pop geht, der genauso gut von den Britney Spears' oder Aaliyahs dieser Welt stammen könnte. Jagen diese Stücke über den Äther - dazu eignen sie sich alle - fallen sie im Einerlei der Sender nicht weiter auf; behandeln wir sie auf dieser Seite, stellt sich hingegen die Frage, ob wir uns nicht mit anderen (echten?) Künstlern befassen sollten, denn welcher musikreviews.de-Leser will sich über so etwas informieren? Eben.
FAZIT: Eine Social-Media-"Persönlichkeit", die sich ein paar Pop-Kniffe aufs hübsche Gesicht basteln lässt. Nuff said.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.07.2016
SPV
40:10
15.07.2016